MOI hat geschrieben:Lustig finde ich dagegen, dass AKW Befürworter dahingehend immer die Tatsachen verdrehen.
Ich habe noch von keiner ernsthaften Demo gehört, die für die sofortige Abschaltung der AKW protestiert.
Ich habe auch nicht behauptet dass sie für die sofortige Abschaltung protestieren, also habe ich dahingehend überhaupt nichts verdreht.
MOI hat geschrieben:Keine Ahnung wo du arbeitest, aber ein Freund von mir argumentiert, seitdem er für einen der vier Großen arbeitet, ähnlich wie du;)
Vollzeit Schüler
![Mr. Green :mrgreen:](https://www.pce-forum.de/images/smilies/icon_mrgreen.gif)
vs hat geschrieben:Lebenswert ist es nach dem Austreten radioaktiver Strahlung dort wahrscheinlich nicht mehr... Wird vielleicht ein Sperrgebiet und ein paar hundert Kilometer weiter ist dann schon Tokio. Das drückt das Image Japans als Indutstrieland imho erheblich. Einerseits hochentwickelt, dann andererseits ein womöglich großes verseuchtes Gebiet als Zeuge der unzureichenden Schutzmaßnahmen der AKWs... Haben in manchen Dingen wohl nach dem Motto "passiert schon nix" gebaut.
Das gefährliche an der Kernschmelze ist imho die Sache mit dem Grundwasser... Folgeschäden sind halt recht beschissen.
Das muss sich erst noch zeigen, bis jetzt wurde "nur" verstrahlter Wasserdampf abgelassen. Ich denke das ist von der Belastung her noch genauso gering wie bei jedem AKW mit nur einem Wasserkreislauf bei dem etwas Strahlung in das Flusswasser kommt.
Zudem haben Japanische AKW afaik zuerst einen mehrere hundert Tonnen schweren Blei/Stahl-Deckel über der Brennkammer und darüber nochmals eine Schutzkuppel. Unter der Brennkammer außerdem noch ein Becken aus Beton um das Austreten in den Grund bzw. in das Grundwasser zu verhindern. Die beiden letztgenannten Schutzmaßnahmen fehlten in Tschernobyl z.B. völlig.
vs hat geschrieben:Ich bin für Atomenergie als Brücke zu alternativen Energien, und wenn es sein muss, für die nächsten 20 Jahre. Die Ösis z.B. haben das ganze Tam-Tam nicht nötig, die haben Wasserkraft und leben wunderbar damit. Ich wohn 100km vom nächsten AKW entfernt, Sorgen habe ich mir noch nie gemacht.
Genauso sehe ich das auch, ich bin zwar Atomkraftbefürworter, allerdings nur als Brücke. Denn ich habe lieber ein Atomkraftwerk als mehrere Kohlekraftwerke die die Luft verschmutzen.
Natürlich stimmt es auch dass die Österreicher soetwas nicht brauchen, das ist in Skandinavien allerdings nicht anders. Leider kann man sowas in Deutschland aber kaum bis garnicht realisieren. (Von einigen Beispielen, besonders in Bayern, mal abgesehen)
Joyrider hat geschrieben:Ich wollte damit nur sagen das sowohl Tschernobyl als auch die aktuellen "Vorfälle" in Japan 2 der schlimmsten Katastrophen sind die ich mir vorstellen kann. Wenn das AKW hochgeht... daran darf man nichtmal denken.
Nope, da gabs in den 50er Jahren in der ehemaligen UDSSR (auf heutigem russischen Gebiet) etwas viel schlimmeres bei dem weit mehr ausgetreten ist. Das hatte man aber besser unter Kontrolle, da das Gebiet im Vergleich zum Kontaminationsgebiet durch Tschernobyl sehr viel kleiner war aber natürlich die Konzentration sehr viel höher.
Und "hochgehen" tut da sowieso höchstens das Wasser, welches durch unkontrollierte Kernspaltung so stark erhitzt wird und verdampft bis es den oben genannten mehrere hundert Tonnen schweren Deckel wegsprengt. Im westlichen Design existiert aber noch eine Kuppel welche das Austreten verhindert bzw. vermindert.
Joyrider hat geschrieben:Ja, aber Vattenfall kümmert sich nicht genug. Was bringen Sicherungskuppeln wenn die Mitarbeiter es nicht schaffen innerhalb von Stunden einen Reaktor herunterzufahren (und das NICHT auf menschliches Versagen zurückzuführen ist) und das AKW einen Sicherheitstest somit nicht besteht.
Wenn das Wasser so wie in Japan abgelassen wird ist das weniger schlimm. Die Brennelemente selbst ergeben ja keine "Explosion".
Joyrider hat geschrieben:Ich wollte damit sagen das auch bei uns sowas passieren kann. Ja, Japan braucht dringende Hilfe, keine Frage. Aber ich denke das genau solche AKW-Probleme auch bei uns passieren können, auch wenn die Regierung das weiterhin zu leugnen versucht. Ich will nicht wissen was wäre wenn es passiert, so wie Vattenfall und Co mit der Sicherheit umgehen... wenn da was passiert gute Nacht!
Natürlich wird da nicht alles preisgegeben, aber der Schaden wird sich auf jeden Fall mehr oder weniger in Grenzen halten. Eine Havarie wie vor 25 Jahren wird es so eher nicht geben.
Joyrider hat geschrieben:Kann man derzeit auch nicht. Aber man sollte soviele Alternativen (Windkraft usw) nutzen so gut es geht und dann auf soviele AKW wie möglich verzichten.
Das ist natürlich die Alternative. Allerdings gibt es da wieder Probleme:
Windkraftwerke an Land verursachen Lärm und Schattenschlag, also sollten diese nur Abseits der Bevölkerung gebaut werden. Dann gibt es aber wieder Proteste dass diese ein hässliches Landschaftsbild ergeben und z.B. Vögel behindern.
Offshore wäre ein Problem für den Schiffsverkehr und für Meerestiere. Zudem erhöhen sich durch den Aufwand für das Aufbauen wieder die Kosten.
Als Alternativen werden daher immer wieder Solarzellen oder die Solarthermie genannt. Diese brauchen aber gute Wetterbedingungen und große Flächen. Zudem verbraucht das Herstellen einer Solarzelle auch Energie die erstmal wieder durch die Solarzelle erzeugt werden muss und das dauert meist schon etwa ein Jahrzehnt. (Abhängig vom Solarzellentyp)
Joyrider hat geschrieben:Wenn es passiert: Gebiet + Grundwasser werden weiträumig verstrahlt sein. Verstrahlter als wir es uns vorstellen können. (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)
Ich muss dich leider wieder korrigieren.
![Wink :wink:](https://www.pce-forum.de/images/smilies/icon_wink.gif)