Migration erfolgreich

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czuk
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Migration erfolgreich

Beitragvon czuk » 30.10.2015, 20:00

Ich habe, genervt von den Win10 Eskapaden, meine drei PCs zu Hause (Frau, HTPC und mein Gaming/Arbeitsrechner) alle auf Linux Mint 17.2 migriert.

Der Schritt fiel mir im ersten Moment nicht so leicht, da ich es schade um die nun ungenutzten Win7 Pro Lizenzen fand.

Allerdings fand ich die Zeit auch einfach reif für mich.

Ich muss sagen, ich vermisse überhaupt nichts.

Im Gegenteil.

Vieles funktioniert einfacher oder "funktioniert einfach".

Netzwerk, Netzwerkdrucker, ja selbst meine bisherigen Spiele laufen durchaus gut.

Nachdem ich um 2000 herum öfters mal mit DualBoot Lösungen rund um Debian, RedHat und Suse experimentiert habe muß ich sagen, es hat sich die letzten 15 Jahre wirklich viel getan.

Linux ist im Einstieg einfacher geworden.

Viel einfacher.

Die Nutzung, Installation, die Bootdauer, Treiberunterstützung - es funktioniert einfach.

Stellenweise fast viel zu unspektakulär einfach.

Anpassungen über die Konsole sind auch heute noch möglich, aber oft nicht mehr nötig dank guter Integration der GUIs.

Schade, dass ich den Schritt nicht schon vor ein paar Jahren gemacht habe...

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon Joyrider » 31.10.2015, 07:38

Mehr Details bitte.

Momentan nutze ich noch Windows 7, wobei auch auch schon länger überlege auf Linux umzusteigen.

Momentan hindert mich noch mein Train Simulator 2015, wobei die Frage ist ob Steam mittlerweile in Linux auch die Drittanbieter unterstützt.

Die anderen Dinge (hauptsächlich Videokonvertierung, Videobearbeitung) sollten ja auch hinzukriegen sein.


Berichte mal bitte wie es bei dir damit läuft und vor allem welche Software dort zu empfehlen ist (z.B. Browser, E-Mail-Proggy, und und und).

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon czuk » 31.10.2015, 12:01

eMail - Thunderbird, ich komme von MS Outlook, vermisse aber privat nichts. Im Gegenteil. Thunderbird funktioniert problemloser mit meinem Gmail Account als Outlook.
Browser - da hast du die Wahl, Opera, Chrome, Firefox, etc. Ich nutze weiterhin Chrome. Alle Plugins, Bookmarks sind gleich beim Login drin, dank Cloud.
Steam-Client gibt es auch unter Linux. Mein Terraria funktioniert ohne Probleme.
Für Raw/Bildbearbeitung nutze ich statt Lightroom oder Photooptics nun RawTherapee und Darktable. Gimp nutzte ich unter Windows bereits.
Teamviewer für die online Hilfe bei Bekannten und im LAN gibt es ebenso.
Mein Stellarium gibt es ebenso für Linux.
Statt meinem Office 2010 nutze ich unter Linux Libreoffice. Für den Hausgebrauch reicht mir das lockerst.
Statt Aimp nutze ich unter Linux Qmmp als Musikplayer, der sogar noch eher meinem geliebten Winamp entspricht.
Für Filme ist VLC an Bord, ganz wie unter Windows.
Die Games Freedroid und Openttd kannte ich ebenfalls bereits von Windows und gibt es auch unter Linux.
Den Windows Google Drive Clienten habe ich gegen Overgrive unter Linux getauscht.
Statt TotalCommander nutze ich unter Linux Krusader, aonsten tuts Nemo.
Keepass2 kannte ich auch noch von Windows und gibt es auch für Linux.

Linux Mint hat bereits, wie jede KDE oder Gnome Distribution, einiges an Bord. Alles weitere kannst du dir entweder über die Anwendungsverwaltung oder eben das Internet problemlos nachinstallieren.
Es läuft wirklich alles perfekt.
Zwei meiner geliebten ältere Spiele wie z.B. UnrealTournament (glaube von '97) und IL2 ('01) laufen unter Wine auf Anhieb. Quake 3 ebenso, wobei es gerade bei Shootern jede Menge Q3 basierende Alternativen gibt.

"Zu empfehlen" ist eigentlich alles und nichts. Es gibt viele viele Online-Listen "die Top 10" oder die "Top 15" eMail Tools, Medienplayer, etc. Da suchst du dir am besten einfach aus was deinem Geschmack entspricht. Die o.g. entsprachen meinem.

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon Joyrider » 01.11.2015, 11:55

Thunderbird nutze ich auch schon, das wird bleiben. Firefox auch, mit Chrome konnte ich mich bisher nicht so anfreunden.

Das es Steam gibt weiß ich, nur gehen auch die Drittanbieter-Dinge oder nur die Valve-eigenen-Spiele?

Libreoffice ist kein Ding, Krusader hab ich im Linux auch als Speedcommander-Ersatz.

VLC..... muss ich mal schauen, aktuell nutze ich gern den Media Player Classic.

Ist GIMP schwer zu lernen? In Punkto Bildbearbeitung mache ich nur einfache Dinge wie vergrößern/verkleiner, ausschneiden und in andere Formate speichern.

Ansonsten suche ich Video-Konverter, wo ich mir selbst Profile erstellen kann, da ich auch in Windows feste Vorgaben habe in welche Formate die Videos sollen. Im Endeffekt brauche ich nur 3 (XVID für kleine Auflösungen, x264 für HD und x264 für FullHD).

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon czuk » 01.11.2015, 16:08

Mit Videobearbeitung hab ich nichts am Hut. Gimp ist m.E. recht simpel. Es gibt aber auch für alles komplexere Tutorials online.

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon schmidtsmikey » 02.11.2015, 14:47

Ich freue mich, dass Dein Umstieg so reibungslos funktioniert hat. Ich arbeite privat schon seit Jahren mit Linux und die Distributionen sind mittlerweile echt umgänglich geworden. Selbst ein einfaches Debian ist für den Hausgebrauch super einfach.

Einwand 1: Windows läuft mittlerweile auch auf Out-the-Box und ich bin auch immer wieder erstaunt, welche Hardware alles unterstützt wird. Ich rede hier von 7,8,10.

Einwand 2: Und es wird eben nicht alles unter Linux unterstützt. Das ist das Leid, dass ich schon seit Jahren klage. Wobei die Lage schon gefühlt bei 95% liegt. Aber ich kann ein prominentes Beispiel nennen: ich habe eine Nikon D5200 Spiegelreflexkamera und die dazugehörige ViewNX2 gibt es nur für Windows und Mac. Jetzt ist die Frage, ob ich eine "Spezialsoftware" nenne. Ich denke eher nicht.

unter Linux läuft der ganze Standardkram (Software = Browser, E-Mail, Chat, Torrent usw, Hardware = Grafikkarte, Drucker) bestens, aber bei spezielleren Dingen sparen sich die Firmen die Entwicklungskosten und unterstützen nur Windows. Deswegen bleibt es bei mir beim Dualboot mit 90/10 Nutzungsanteil zugunsten von Linux.

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon Joyrider » 03.11.2015, 11:26

Ja, nur wenn man sich die aktuelle Microsoft-Politik anschaut denke ich werden viele (die sich mit der Materie auskennen) zu Linux wechseln.

Zwangs-Updates von 7/8 auf 10 hoch ist schon ne Nummer, würde mich nicht wundern wenn das mit dem Kartellamt usw. wieder Ärger gibt.

Wieso will Microsoft Windows 10 mit roher Gewalt so in den Markt drücken? Welches Ziel verfolgen die?

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon schmidtsmikey » 03.11.2015, 12:24

Joyrider hat geschrieben:Wieso will Microsoft Windows 10 mit roher Gewalt so in den Markt drücken? Welches Ziel verfolgen die?

Verbreitung! Wenn viele ein System nutzen, kommen immer neue User dazu. Es gibt doch eine inoffizielle Strategie seitens Microsoft, die seit Firmengründung besteht: geduldete Raubkopien. In Zeiten von Steam sollte jedem klar sein, dass man Software gegen Raubkopien nahezu zu 100% schützen kann. Microsoft telefoniert so viel nach Hause und die wissen ganz genau, wie viele Raubkopien da draußen sind. Wie viele Lizenzen wie oft eingelöst wurden. Microsoft sorgt lediglich dafür, dass die Anzahl der Raubkopien im Rahmen bleibt. Wird es zu einfach, werden die Hürden schwieriger.

Ich finde den Weg von Microsoft absolut richtig. Man bietet dem User ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 an. Viele Systeme laufen in Zukunft auf demselben Windows. Auf der anderen Seite nutzt man Windows 10 auch auf dem Smartphone. Hier könnte ein tolles Ökosystem entstehen. Erste Ansätze, dass man sein Smartphone als PC an einem Monitor, Maus, Tastatur betreiben kann, bietet MS bereits an. Einen Punkt, den ich bereits mehrfach hier im Forum angesprochen habe. Siehe Microsoft Display Dock

Linux wird immer als die "Freiheit" angepriesen. Das stimmt auch, bringt aber auch Nachteile mit sich. Jede Distribution macht ihr eigenes Ding. Das fängt an, dass jede einen eigenen Paketmanager anbietet oder die Konfigs in unterschiedlichen Verzeichnissen liegen. Bei Debian heißen Thunderbird/Firefox Icedove/Iceweasel, weil irgendwelche Namensstreitereien zwischen Debian und Mozilla vorliegen. Ist doch beknackt. Wenn es wenige Linux-Distributionen gäbe (1, vielleicht 2) und sich die Power konzentrieren würde, wäre Linux eine ernstzunehmende Alternative zu Microsoft.

Bis dahin wird Microsoft (zu Recht) beim Otto-Normal-Verbraucher an Nummer 1 bleiben und auch bei Unternehmen bevorzugt eingesetzt. Hier zählt Kosten-/Nutzen und Spielereien, persönliche Interessen und Überzeugungen haben keinen Platz.

Das ist leider die Realität!

Eurer schmidtsmikey, überzeugter Linux-User :-)

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon Joyrider » 04.11.2015, 12:11

Mag alles sein, nur finde ich sollte das Update optional bleiben, ohne großen Druck/Zwang.

Ich weiß, die meisten Nutzer haben kaum Ahnung und sind froh wenn man alles für sie macht, bzw. wenn das System vieles übernimmt.

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon czuk » 04.11.2015, 16:26

Nene, Mikey, so ganz teile ich deine Meinung nicht.

Gerade bei Privatpersonen ist Kosten/Nutzen mit Linux völlig vernachlässigbar.

Einmal installiert und läuft.

Was juckt mich als Privatmensch, welche Ablagestruktur die genutzte Distribution hat? Solange ich nicht täglich die Distri wechsele fahre ich mit jeder gut.
Solange ich nur web2.0 Kram mache, eMails lese, youtube surfe und Office mache fährt man mit Linux genauso gut wie mit Windows.
Was mich gerade an Win10 sehr nervt ist die Vorgehensweise wie MS die Win7 User anfixen will.
Erst freiwilliges Programm, dann über Win-Update als Upgrade reingeschoben. Oder schau dir Onedrive an, wie man im Nachgang mal eben die Konditionen ändert.
Meines Erachtens machen sich gerade viele Win 7 User durch den Umstieg auf Win 10 extrem abhängig von Microsoft und sind der Strategie und der Laune des Konzerns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Es ist ja nicht so, dass Linux User alles Zen Mönche wären, die in Askese und vom Äther leben - nein, dort geht auch fast alles was unter Windows geht. Zumindest für die allermeisten User und in Zeiten von Steam und Casual Games sollte es kaum Gründe gegen einen Wechsel geben - bis auf Gewohnheiten und persönlichen Geschmack.

Und selbst als Business-User frage ich mich ernsthaft, warum wir uns in der Firma (Produktionsbetrieb mit 40000 Mitarbeitern weltweit) Windows antun. Es gibt auf 90% aller geschätzten ca. 5000 PCs nur Standard-Software wie Office und Outlook. Das bekäme man unter Linux bei leichterer Administration auch alles hin. Kram der nicht funktioniert habe ich auf meinem ein Monat altem Firmen-Ultrabook unter Windows auch gerade genug... :-)

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon schmidtsmikey » 05.11.2015, 08:45

Czuk, Kosten/Nutzen meine ich bei Unternehmen. Ich habe als Sysadmin gearbeitet und ich könnte Dir viele Gründe nehmen, warum Mikkisoft hier einfach prädestiniert ist. Du argumentierst anders, wenn Du für die Systemlandschaft verantwortlich bist.

Ansonsten kann ich Dir nur noch mal sagen, dass ich jetzt seit fast 15 Jahren Linux als Hauptsystem einsetze :)

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Re: Migration erfolgreich

Beitragvon Joyrider » 28.05.2016, 05:50

Ich werde nächste Woche auch mal Linux Mint anschauen, da ich schon länger den Umstieg plane und nun mal schauen will.

Wenn ich fertig bin werde ich euch berichten. :)


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