Kaufberatung für teuren Office-PC

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linkin_park_forever
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Kaufberatung für teuren Office-PC

Beitragvon linkin_park_forever » 21.07.2012, 19:58

Guten Abend liebe PCE-Gemeinde!

Ein guter Bekannter braucht einen neuen Rechner für Office/Multimedia/Freizeit/langfristige Nutzung. Bisher nutzt er folgendes Setup:
Pentium 4 3,00 Ghz, 1 GB DDR2, Asus Mainboard, Radeon X300 Grafikkarte, DVD-Brenner und eine röhrende Kombination aus billigen Lüftern, einem lauten wie billigen Netzteil und hässlichem Plastik/Metall-Miditower
Preis Mitte 2006: 1100€ inkl. Zusammenbau/Wartung/Betriebssystem/Überspielen alter Daten auf den neuen PC vom Fachmann. Es wurde also viel für die Dienstleistungen bezahlt. Damals gab es bereits den Conroe. Auf diesen wurde zugunsten der "Bewährtheit" des P4 verzichtet.

Seit Kurzem liegt folgendes Angebot vom gleichen Fachmann vor:
Core i5 2500, 4 GB DDR3 Kingston, 1 TB HDD WD, Case mit 350W No-Name NT, Asus P8P67-M B3 Mainboard, Radeon 5450 1 GB Vram, Cardreader, billig-Tastatur+ Maus, ohne OS
ca. 580€ exkl. weitere Dienstleistungen wie Softwareinstallation.

Meiner Ansicht nach ist dieses Gesamtpaket nicht stimmig, geschweige denn hat es für einen Office-Rechner ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Die CPU ist überdimensioniert, die separate Grafikkarte überflüssig, das Netzteil Schrott und der Kaufpreis etwas zu hoch; bei Mindfactory kriegt man das alles gut 70€ günstiger.

--------------------- So der Stand der Dinge.

Jetzt ist es aber so: Die Person möchte in jedem Fall einen leistungsstarken Rechner, der ihm die nächsten fünf Jahre (besser acht) Freude bereiten soll. Daher möchte er keinen "400€-Spar-PC" kaufen. Schließlich wurde für den alten PC bereits über 1000€ veranschlagt. Ich bin daher auf der Suche nach einem Rechner für ca. 600-650€. Mir ist vollkommen klar, dass das sehr viel Geld für das bisschen Office ist. Aber eine PC-Anschaffung ist bei ihm eine einmalige Sache, er will dann für Jahre seine Ruhe haben. Daher möchte er sich was feines gönnen.

Mein Vorschlag also:

CPU: In jedem Fall ein aktueller Ivy Bridge Intel
Grafikkarte: keine (idealerweise HD2500/HD4000 eines Ivy-Intel)
RAM: Mindestens 4 Gbyte, besser 6-8. Kostet ja bekanntlich kaum mehr was. Am besten von 1333-1600 Mhz, je nach Preis-Leistungs-VH.
Netzteil: Unbedingt ein hochwertiges NT. Am besten unter 400 Watt, möglichst hohe Effizienz, leiser Lüfter. Pflicht: Kabelmanagement. Wünschenswert wäre verlängerte Herstellergarantie.
Case/Tower: Nach Jahrzehnten mit monströsen wie hässlichen Plastikgehäusen soll nun ein Designteil her. Hier habe ich mir ein Lian Li ausgesucht, das sich auf dem Schreibtisch hervorragend machen würde.
Mainboard: Asus bevorzugt, aktuelles Teil (Intel Z77?), Sockel 1155, USB 3.0
HDDs: Ich möchte ein RAID1 verbauen, bestehend aus zwei 500 Gbyte-Platten, zur Datenablage/Sicherung
SSD: Eine gute SSD für das OS muss unbedingt rein. Größe: Ca. 128 GB wären völlig ausreichend.

Dinge wie optische Laufwerke (DVD-Brenner) oder Kartenlesegerät lassen wir mal außen vor.

Ich hoffe, ihr habt einen groben Überblick über meine Vorstellung eines "High-End" Office-PCs bekommen. Was würdet ihr wählen/empfehlen im Preisbereich bis 650€?

Ich freue mich sehr auf eure Tipps und Vorschläge! Vielen Dank!

MfG
vs

linuxone
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Re: Kaufberatung für teuren Office-PC

Beitragvon linuxone » 22.07.2012, 07:22

Hi,

entscheidendes Kriterium ist der Geldbetrag, der maximal zur Verfügung steht bzw. ausgegeben werden will. Abhängig davon kann man höherwertige Hardware kaufen oder muss drauf verzichten. 650 € könnte knapp werden.

Als erstes würde ich in jedem Fall besondern Wert auf einen leisen PC legen! Es ist unglaublich, was das ausmacht, man den Rechner auch Nachts nicht hört sondern den Betrieb nur an leuchtenden LED merkt.

Mein Vorschlag dazu: Fractel Define R3 schallgedämmt
Bitte an die notwendigen zusätzlichen Gehäuselüfter denken, die dann natürlich auch in der Ausführung "leise" verbaut werden sollten. Dazu noch ein "be quiet" oder ähnlich leises Netzteil.

Raid-1? Warum das? Es ist ein Irrtum, dass ein Spiegelraid besondere Sicherheit gewährleistet. In aller Regel werden damit auch "nur" die Fehler dupliziert. Raid-1 ist für Server sinnvoll, zur Spiegelung der Boot-Platte.
Sinnvoller ist nach meiner Erfahrung die Verwendung von 2 Festplatten, wobei über Betriebssystem oder zusätzliche Software (z.B. Acronis True Image) die zweite Festplatte (nur!) für die Datensicherung genutzt wird. Als Steigerung der Sicherheit könnte noch 1x im Monat oder pro Woche ein zusätzliches Vollbackup auf eine externe USB Platte erfolgen - wenn gewünscht.

Asus Boards sind sehr gut, aber relativ teuer. Das günstigste 1155/Z77 Board liegt bei rund 100 € und sollte hier reichen.

RAM sollte mindestens 8 GB groß sein. Wenn der Geldbeutel reicht, nicht 2x 4 GB Module sondern eher 2x 8 GB Module nehmen. RAM kann man nie genug haben und wer weiss, wie die Anforderungen in den nächsten Jahren steigen werden.

SSD und Festplatten sollten natürlich SATA 6 GB Anschlüsse haben. Bei SSD auf die Qualität achten, d.h. Performance bei Lesen und Schreiben sowie die Anzahl der Schreibzyklen.
Ich habe mir Anfang des Jahres die ADATA S511 mit 120 GB geholt und bin damit sehr zufrieden. Und der neue Rechner (Februar 2012) ist extrem leise, sauschnell und macht einfach nur Spass - lag aber auch deutlich über 650 € wegen einiger teurer Komponenten.

Thomas

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Re: Kaufberatung für teuren Office-PC

Beitragvon linkin_park_forever » 22.07.2012, 13:46

Servus Thomas, danke für deinen ausführlichen Beitrag! :D

linuxone hat geschrieben:entscheidendes Kriterium ist der Geldbetrag, der maximal zur Verfügung steht bzw. ausgegeben werden will. Abhängig davon kann man höherwertige Hardware kaufen oder muss drauf verzichten. 650 € könnte knapp werden.
Veranschlagt sind ca. 650€, es kann aber auch etwas mehr werden, da der vom Fachmann vorgeschlagene Rechner insgesamt mit knapp 1000€ zu Buche schlagen würde. Obergrenze wäre aber ca. 750€. Das ist bereits extrem viel für Office. Aber es soll ja wie gesagt alles hochwertig sein von A-Z.

linuxone hat geschrieben:Als erstes würde ich in jedem Fall besondern Wert auf einen leisen PC legen! Es ist unglaublich, was das ausmacht, man den Rechner auch Nachts nicht hört sondern den Betrieb nur an leuchtenden LED merkt.

Mein Vorschlag dazu: Fractel Define R3 schallgedämmt
Bitte an die notwendigen zusätzlichen Gehäuselüfter denken, die dann natürlich auch in der Ausführung "leise" verbaut werden sollten. Dazu noch ein "be quiet" oder ähnlich leises Netzteil.
Ziemlich schicker Tower, danke für den Tipp. BeQuiet würde ich auch spontan wählen (habe selber eines), allerdings sind in den letzten Jahren doch noch einige neue Anbieter dazugekommen? Lian Li, OCZ, Enermax? Was ist von denen zu halten?

linuxone hat geschrieben:Raid-1? Warum das? Es ist ein Irrtum, dass ein Spiegelraid besondere Sicherheit gewährleistet. In aller Regel werden damit auch "nur" die Fehler dupliziert. Raid-1 ist für Server sinnvoll, zur Spiegelung der Boot-Platte.
Sinnvoller ist nach meiner Erfahrung die Verwendung von 2 Festplatten, wobei über Betriebssystem oder zusätzliche Software (z.B. Acronis True Image) die zweite Festplatte (nur!) für die Datensicherung genutzt wird. Als Steigerung der Sicherheit könnte noch 1x im Monat oder pro Woche ein zusätzliches Vollbackup auf eine externe USB Platte erfolgen - wenn gewünscht.
Ich speichere also meine Dateien auf die erste Platte und die installierte Software kopiert das ganze dann selbständig auf die zweite Festplatte? Ist das dann nicht so ähnlich wie ein RAID1? Ich will ja nicht die Systemplatte (=SSD) sichern, sondern nur die Inhalte einer internen 500GB Platte (Photos, Daten) auf eine zweite interne 500er Platte. Wäre eventuell eine externe Lösung schlauer? So ein 2er-Case für ein "externes RAID1"? ( Bsp.: http://www.lian-li.com/v2/en/product/pr ... _index=115)


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