Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

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Joyrider
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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Joyrider » 31.07.2009, 08:13

Mit Gehaltserhöhungen kennen sich die Politiker ja auch aus

Die Richter kriegen mehr, da wollen wir auch mehr, weil wir ja schon 2 Jahre keine Gehaltserhöhung hatten

Jo, das ging da aber auch vielen kleinen Angestellten so. Wieso kriegen die nicht mehr Geld wenn Richter mehr Geld kriegen?

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Macaveli
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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Macaveli » 31.07.2009, 09:18

Joyrider,
kannst du eigentlich etwas anderes als meckern?
Defakto ist es doch so, dass man selbst als Spitzenpolitiker nicht so viel verdient wie man in der Wirtschaft verdienen könnte.
Oder meinst du Frau Merkel sahnt so viel ab wie es ein Herr Wiedekin tat oder ein Herr Winterkorn noch immer tut? Und die tragen nunmal die Verantwortung für ein ganzes Land!
Nein!
Also lass die Kirche mal im Dorf! Ich hasse diese Nörgeleinstellung. Wenn du nicht zufrieden damit bist, dass du keine Lohnerhöhung bekommst, dann suche dir nen anderen Job!

Mal abgesehen davon, dass die meisten "Spitzenpolitker" deutlich mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Das Selbe trifft wohl auch auf Richter zu. Nicht aber unbedingt auf nen Bäcker oder nen Maurer! Es sei denn er ist selbstständig und wenn er das ist, ist er für sein Gehalt selbst verantwortlich!
Mal abgesehen von den vielen Jahren die Politker und Richter gar nichts verdient haben, sprich während des Studiums. Und bei Jura ist schon allein die Regelstudienzeit viel höher als bei Beispielsweise einem Informatiker oder Ingenieur.

Das ich nicht für alles bin, was unsere Bundesregierung so macht, steht hier mal außer Frage. Aber über bischen Geld, was sie für sich selbst beanspruchen mopper ich sicherlich nicht!

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Joyrider » 31.07.2009, 13:48

1. Wäre ich froh wenn ich nen Job hätte, aus Geldmangel seitens meiner Ex-Firma ist aber keiner vorhanden.

2. Politiker genießen viele Privilegien. Sie verdienen wohl weniger als in der Wirtschaft, können aber dennoch Nebenjobs (die sehr lukrativ sind, a la Aufsichtsratsposten) nachgehen und viele bekleiden nach ihrer Politikkarriere einen der besagten Aufsichtsratsjobs.

3. Haben Richter und Politiker nichts miteinander zu tun. Wenn die Richter mehr Geld kriegen heisst das nicht das es auch Politikern zusteht. Und gerade in einer Zeit wo viele Menschen ihre Arbeit verloren und mit Lohnkürzungen und/oder Lohnstillstand (Inflation lässt grüßen) zu kämpfen hatten ist eine solche Handlung seitens der Politiker alles andere als angebracht gewesen, vor allem mit besagter Argumentation.

4. Verdienen Politiker die viel arbeiten aber generell schon viel mehr als ein Maurer oder Bäcker. Und dafür das die (lange) studieren müssen kann ich nichts. Das ist denen vorher klar und aus armen Familien kommt sowieso keiner von denen, denn sonst hätten die sich das Studium eh nicht leisten können.

5. Zu den Verdiensten von Herrn Wiedekin und Herrn Winterkorn sage ich nur soviel: Die verdienen meiner Meinung nach so wie viele andere Manager viel zu viel. Auch wenn die Unternehmen viel Geld machen ist es in keinster Weise angemessen. (Meine Mutter ist im Vorruhestand, bekommt aber in ca. 40 Jahren WENIGER Geld als der Konzernchef einer großen deutschen Firma (wo sie gearbeitet hat) es in einem Monat bekommt.)

6. Und ja, ich kann was anderes als meckern. Aber ich mache lieber auf gewisse Missstände aufmerksam, da ich/wir mich/uns an den schönen Dingen doch sowieso erfreuen. Auch wenn diese meist zuwenig erwähnt werden.

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon czuk » 31.07.2009, 15:13

1. Schade für dich, aber das tut nichts zur Sache.
2. Die haben dann aber auch entsprechendes hinter sich gebracht. Von drei Jahren rumsitzen bekommt man so einen Posten jedenfalls nicht, auch wenn die größte deutsche Tageszeitung sowas gerne dem kleinen Mann suggeriert. Gleiches kann man übrigens auch als Manager erreichen.
3. Zumindest im Bereich der Metall und Elektroindustrie (da kenne ich es) sind die Löhne in den letzten Monaten noch gestiegen. Ich habe zwar keinen Zahlen zur Hand, jedoch fällt die Inflation m.E. in diesem Jahr sehr gering aus, wenn es nicht gar in eine Deflation mündet.
4. Auch andere Akademiker verdienen oft (Ausnahmen gibt es immer) viel mehr als Maurer oder Bäcker. Das Maurer oder Bäcker nicht studieren waren, dafür kann ich doch nichts. Auch ich komme aus einer normalen Arbeiterfamilie und habe studiert. So what? Es gibt Bafög, es gibt Nebenjobs - wo ist das Problem? Und auch mir war vorher klar, dass ich nach dem Studium mehr verdiene als vor dem Studium - ist das nicht der Grund warum man normalerweise studieren geht? Um eine gute Ausbildung zu haben, die später auch ein gutes Einkommen beschert?
5. Manager opfern große Teile ihres Lebens für den Erfolg eines Unternehmens. Je höher das Management, desto verbundener und desto größer der Einsatz. Eine deutlich höhere Bezahlung finde ich da absolut angemessen. Schaut man sich an, wie wackelig so ein Posten ist und mit welcher Verantwortung und mit welchen Problemen man da zu kämpfen hat, dann ist das definitiv kein Job, den jeder machen kann und will.
Auch diese Facette des Jobs wird in der größten deutschen Tageszeitung gerne unterschlagen und das Bild des faulen und hinterhältigen Abzocker-Managers dafür in den Vordergrund gestellt.
6. Mißstände - ja gibt es viele. Ich halte es z.B. für einen Mißstand, dass viele Produktionsmitarbeiter mehr verdienen als so mancher Ingenieur. Aber über soetwas darf man ja nicht sprechen - geht ja um die Leserschaft der größten deutschen Tageszeitung...

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon -AB- » 31.07.2009, 17:10

nein, nicht jeder kann sich ein studium leisten. das fängt oft schon bei der einstellung der eltern an, und hört - wie in meinem fall - bei fehlender förderung des staates auf (deutschland hat sich bis dezember 2007 nicht an die EU-richtlinien gehalten, drum bekam ich kein bafög...)


dass leute, die ein höheres risiko tragen, mehr verdienen als andere leuchtet mir vollkommen ein.

nur bei uns tragen weder topmanager noch politiker (scheinbar) irgendein risiko - in den usa ist der enron chef immerhin zu knast verurteilt worden, bei uns managen die spinner lustig weiter... (siehe ackermann....)

dass politiker das blaue vom himmel lügen nur um wählerstimmen zu bekommen ist scheinbar normalzustand geworden. (wenn ich das gleiche tun würde um kunden zu bekommen gälte das, denke ich, als betrug...)
vor einiger zeit mussten politiker, die sich grobe ausrutscher geleistet haben, wenigstes noch zurücktreten (bekamen natürlich auch abfindungen) - heute können "zensursula" und "der rollende terror" für jeden ein begriff sein, und die regieren trotzdem munter weiter. sieht für mich so aus als dürften die machen was sie wollen... ohne konsequenzen.

//edit:
zum dienstwagen: ich hab mit leicht anderen zahlen gerechnet (mit kleineren, vornehmlich...) und bin auf ein leicht anderes ergebnis gekommen. kommt wohl aber auch aufs gehalt an wahrscheinlich. außerdem würde ich keinen kredit für ein auto aufnehmen, weil das z.B. eventuell weitere kredite zu schlechteren konditionen geben kann... (mit einem kredit macht man sich auch von seinem arbeitgeber abhängig! kein job - dumm gelaufen) außerdem würd ich doch gern einen neuwagen fahren, weil sich das bei kleinwagen einfach mehr lohnt... (und weil ich mir so ein spritmonster erst gar nicht leisten könnte...)

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Gr0b1 » 03.08.2009, 05:16

4. Verdienen Politiker die viel arbeiten aber generell schon viel mehr als ein Maurer oder Bäcker. Und dafür das die (lange) studieren müssen kann ich nichts. Das ist denen vorher klar und aus armen Familien kommt sowieso keiner von denen, denn sonst hätten die sich das Studium eh nicht leisten können.


Wenn Ich (selber kein "normaler" Student, sondern im dualen Studium) lese wird mir einfach schlecht,...
Ich kenne mehr als genug Studenten, die von ihren Familien nicht einen Pfennig an unterstützung bekommen können, da es denen finanziell einfach nicht so gut geht, die aber für ihr Studium nebenbei arbeiten gehen (Kellnern, iwo an der Kasse, etc) und so ihre Lebenserhaltungskosten / Miete zahlen können.

Niemand möchte behaupten, dass soetwas dann dem "faulen Studenten" gleich kommt, aber wenn man dann noch BaFög beantragt (und wenn es deinen Eltern so schlecht geht, bekommt man das ja oft auch und wenn nicht, dann geht das aber auch so), dann sollte niemand sagen können, dass er aus Geldmangel nicht studieren kann.
Das ist schlicht weg schwachsinn!!!

Gruß

Gr0b1

PS: Und auch Ich im dualen Studium bekomme nicht so viel Geld, dass Ich damit alle meine Kosten decken könnte... aber Gott erfand die Hände um zu Arbeiten und das wollen (oder können?) einige einfach nicht begreifen....

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Joyrider » 03.08.2009, 15:03

PS: Und auch Ich im dualen Studium bekomme nicht so viel Geld, dass Ich damit alle meine Kosten decken könnte... aber Gott erfand die Hände um zu Arbeiten und das wollen (oder können?) einige einfach nicht begreifen....

Gib mir Arbeit. Gib mir irgendwas mit Büro und/oder EDV. Gern auch was technisches.

Jaja, wer arbeiten will der kriegt auch Arbeit. Von sowas hab ich die Schnauze voll.

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon czuk » 03.08.2009, 15:10

Du bist zu anspruchsvoll. Als Student nimmt man das was man kriegen kann, wenn man nichts kriegt was seinen Vorstellungen entspricht.
Sei's am Band stehen und Akkord arbeiten, oder in Kneipen arbeiten... Arbeit gibt's immer.

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Joyrider » 03.08.2009, 16:22

Akkordarbeit usw. kann ich gesundheitlich nicht machen

das mit dem Büro hat schon seine Gründe :(

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Gr0b1 » 03.08.2009, 18:35

Joyrider hat geschrieben:
PS: Und auch Ich im dualen Studium bekomme nicht so viel Geld, dass Ich damit alle meine Kosten decken könnte... aber Gott erfand die Hände um zu Arbeiten und das wollen (oder können?) einige einfach nicht begreifen....

Gib mir Arbeit. Gib mir irgendwas mit Büro und/oder EDV. Gern auch was technisches.

Jaja, wer arbeiten will der kriegt auch Arbeit. Von sowas hab ich die Schnauze voll.


Also im Raum Kiel lassen sich stellen (auch Ausbildungsstellen) als Wirtschaftsinformatiker vermitteln wie warme Semmel...
(Gut ist nun schon zu spät, also wenn für nächstes Jahr), aber Ich weiß von mehr als einer Firma, die nicht genug Auszubildene in dem Bereich gefunden hat, welche sowohl bei der Wirtschaftsakademie, beim Arbeitsamt, als auch in der Zeitung beworben wurden...

Also scheinbar will so eine Stelle niemand :)

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Macaveli » 07.08.2009, 08:33

Sorry Joyrider,
aber ich muss nun echt mal loswerden (auch wenn es politisch völlig inkorrekt ist), aber du machst mir den Eindruck eines typischen "Britt am Mittag Hartz4 Empfänger"!
Nur maulen, alle sind so schlecht und ahhhh ich kann halt nur im Büro arbeiten.
Gerne lasse ich mich eines besseren belehren, aber du schreibst weder etwas von einer abgeschlossenen Fachausbildung, du schreibst nichts von Mobilität, du schreibst nichts von gesteigerter Eigeninitiative.
Jeder Mensch ist seines eigenen Glückes Schmied! Nicht der Staat ist dafür verantwortlich, dass du eine gute Ausbildung erhälst, nicht der Staat ist dafür verantworlich, dass du einen Job bekommst!
Und auch den gesundheitlichen Aspekt lasse ich nur teilweise gelten. Ich kenne Leute die trotz Bandscheibenvorfall nebenbei für Umzugsunternehmen gearbeitet haben um ihre Familie besser versorgen zu können oder trotz eines eigenen Geschäfts noch nebenbei Zeitung austragen waren, weil im eigenen Laden nicht genug rum kam.
Ein großes Stichwort ist außerdem die Bereitschaft zum Standortwechsel.
Wenn ich mir z.B. den Czuk anschaue, als er nach seinem Studium in seinem Umfeld nichts adäquates gefunden hat ist er halt an Bodensee gezogen. So kenne ich außerdem viele Akademiker, die schon mehrmals von Düsseldorf und Umgebung nach Heidelberg und wieder zurück und dann nach Stuttgart gezogen sind oder umgekehrt. Auch ich bewerbe mich gerade europaweit um wieder einen adäquaten Job zu finden und auch um meinen Horizont zu erweitern.
Es ist weiß Gott nicht so, dass dem Akademiker alles in den Schoß fällt, oder dass man sich auf seinem "Titel" ausruhen kann. Und auch ich habe während meiner Ausbildung locker noch mindestens einen Nebenjob gemacht, meistens sogar 2-3 nur um mich über Wasser zu halten.

@AB:
Tut mir leid, aber deiner Einstellung gegenüber einem Neuwagen, gerade im Kleinwagenbereich kann ich dir nicht zustimmen. Defakto hast du dennoch pro Jahr ca. 20% degressiven Wertverlust. Also verlierst du bei einem Kleinwagen für 12.000€ im ersten Jahr schon 2400€. Da fehlt für mich die Relation. Mal abgesehen davon, das man abgesehen von dem Gefühl "In den Sitz hat noch niemand anderes reingepupst" nichts dabei gewinnt.

Zum Thema Politiker verdienen soooo viel:
Ein typischer vollzeitbeschäftigter Komunalpolitiker bekommt in NRW 4500€. Egal wie viel er arbeitet und dabei ist Wochenendarbeit keine Seltenheit und Sitzungen und Konferenzen gehen oft bis in den späten Abend.
Ein vollzeitbeschäftigter Landtagspolitiker bekommt in NRW eine Diät von 6000€. Auch hier ist egal wie viel er zu tun hat! Darüber hinaus inkludieren viele dieser politischen Tätigkeiten, dass man Posten in öffentlichen Institutionen erhält. So sind die Landesfinanzminister automatisch auch im Aufsichtsrat der jeweiligen Landesbank. Was ein vielfaches an Mehrarbeit bedeutet. Gehälter die hier während der Amtszeit bezahlt werden, müssen allerdings von dem jeweiligen Politiker in die Landeskasse zurückgeführt werden. Sprich von diesen Mehrtätigkeiten hat ein Politiker während seiner Amtszeit mal so gar nichts.
Das dies aber mit sich bringt, dass diese Politker später wieder in der Wirtschaft Fuß fassen können, finde ich absolut legitim.
Für einen Zeitsoldaten z.B. gibt es hier extra Programme zur Reintegration und Budgets für Schulungen und Fortbildungen, damit diese wieder in der Wirtschaft etabliert werden können. Wieso also soll einem Politiker diese Möglichkeit verwehrt bleiben?

@AB: Derzeit ist zugegebenermaßen die Rechtslage in Deutschland für Manager etwas schwammig. Jedoch ist es prinzipiell auch in Deutschland möglich, dass Top-Manager sobald ihnen grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann dafür bestraft werden können. Im Fall der HRE Bank, der ersten deutschen Bank die so arg von der Finanzkrise betroffen war, laufen diese Ermittlungen bereits und soweit ich informiert bin wurden hier auch schon empfindliche Geldstrafen verhangen.

Bzgl. Josef Ackermann, gut aus der Mannesmann Affäre ist er nicht unbefleckt heraus gekommen, wurde jedoch in der ersten Revision frei gesprochen und auch nie verurteilt. Ihm wurde auch nie schwere Untreue oder Beihilfe dazu nachgewiesen. Auch wenn natürlich die außergerichtliche Einigung weiterhin Fragen aufwirft.
Was man ihm jedoch nicht vorwerfen kann ist, dass er einen schlechten Job macht. Die deutsche Bank steht auch dank ihm noch heute relativ unberührt von der Wirtschaftskrise da. Sicher hat auf die Deutsche Bank dieses und letztes Jahr Verluste hinnehmen müssen, was aber nicht zuletzt an den Rettungskrediten für andere Banken liegt. Auch wenn Josef Ackermann für den Laien durchaus unverständliche Entscheidungen trifft, hat er es geschafft die Deutsche Bank mit an der Spitze der Welt zu halten und trotz der Finanzkrise ein wirtschaftliches Unternehmen zu führen.


Just my 2 Cents

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon czuk » 07.08.2009, 08:59

^^Amen und Danke. Hätt es nicht besser formulieren können, mit Sicherheit nicht.

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Gr0b1 » 07.08.2009, 09:06

Ganz große Worte.... Respekt!

Eigentlich schade, dass viele oft nur jammern können und als einzige Begründung immer nur komm "Aber der Staat..." ... naja scheint ja zum Glück noch genug vernünftige und willige Menschen zu geben!

Also ein Dank auf die nette Ausführung

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Macaveli » 07.08.2009, 11:17

äh wow*
ich dachte ich stehe nun hier auf allein weiter Flur mit meiner Einstellung ...

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon -AB- » 08.08.2009, 10:42

nee tust du nicht, im gegenteil.... ;)


apropos standortwechsel... ich bin auch von köln nach münchen umgezogen. hätte ich ohne großzügige kredite meiner mutter nicht geschafft - vorstellungsgespräch, probearbeiten und nebenbei hier so günstig wie möglich wohnen und schlussendlich der umzug haben zusammen 2400€ verschlungen. kann mir also vorstellen dass das als arbeitssuchender (;)) nicht leicht zu bezahlen ist - oder übernimmt der staat das komplett? (öhm... im vorraus... nicht erst paar monate danach?)


zum thema neuwagen... ich bekomme für so 2500-3000 jetzt einen 3 jahre alten. für 9500-2500(abwrackprämie)-2500(gibt fiat momentan noch dazu) gibt es einen neuen.

es geht mir nicht darum dass der wagen schon gefahren wurde - fahre ja auch einen gebrauchten, und mag ihn trotzdem ;) - es geht mir darum dass ich alle paar wochen 600km und zurück fahre, und ich nicht will dass mir der wagen plötzlich stehen bleibt. in meinen steck ich im moment (über die monate dieses jahres gemittelt) 150€ im monat rein - bei einem 3-jährigen ist das weniger, aber bei einem neuwagen ist das die ersten 3 jahre (;) da ham wir sie wieder) praktisch null.

und das gefühl dass man nicht bei jedem geräusch dass das auto von sich gibt an einen wirtschaftlichen totalschaden denken muss ist schon einiges wert.....


was du als rechtfertigungsgrund anführst sehe ich als bestätigung - sie bekommen ihre diäten, egal wie viel (oder gut) sie arbeiten. gut hier im sinne des volkes, und nicht im sinne der jeweiligen partei.

ich sehe es auch eher als kritisch an dass politiker durch ihre posten bei banken etc _noch_mehr_macht_ bekommen, noch dazu solche die nicht einfach vom staat reguliert werden kann..... (also vom rest der regierung ;))


auf die manager wollte ich gar nicht so sehr eingehen, ist hier ja eigentlich nicht ganz thema (auch wenn wir von dem eh weit abgekommen sind)
nur dazu nochmal - tagessätze zahlen ist für den einen viel geld, der andere zahlt es aus der tasche. jemandem der bücher fälscht geldstrafen aufzuerlegen finde ich irgendwie... sinnlos? ;) (das ist nur ein beispiel...)


möchtest du nicht zu "politiker müssen sich für das was sie versprechen/sagen/tun nicht rechtfertigen" nicht auch noch äußern? der punkt war mir irgendwie wichtiger... ;)

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon Macaveli » 08.08.2009, 12:42

Thema Wahlversprechen, hm?
Ok ok, wo fangen wir da an? Um ehrlich zu sein, kann ich mich gerade an kein Wahlversprechen aus der letzten Legislaturperiode erinnern.

Also versuchen wir doch gerade mal die Wahlversprechen der kommenden Legislaturperiode zu analysieren. Bitte lass uns hier das eigentliche Wahlprogramm beurteilen. Nicht diesen populistischen Scheiß wie ihn der ein oder andere Politiker in Pressekonferenzen von sich gibt, á la "Bis 2020 haben wir Vollbeschäftigung" oder sowas, das ist Augenwischerei und wird es immer bleiben. Diese Pläne sind zwar ehrenhaft, lassen sich aber definitiv nicht in einer Legislaturperiode deckeln.

Wahlprogramm der CDU:
1.Wir brauchen nachhaltiges Wachstum, um die Folgen der Krise zu überwinden.
Um dieses zu erreichen, müssen wir den Haushalt konsolidieren, in unsere
Stärken wie Bildung und Innovationen investieren sowie die Bürgerinnen und
Bürger entlasten.
2.Wir stehen weiter ein für unser Ziel „Arbeit für Alle“. Alle müssen ihren Beitrag
leisten, damit Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden.
3.Unser Land soll Bildungsrepublik werden. Bildung darf keine Frage des Einkommens
der Eltern sein. Wir wollen unser Bildungsangebot weiter ausbauen.
4.Wir werden Ehe und Familie weiter stärken. Die Familien sind der Kern unserer
Gesellschaft. Es ist unsere Politik, Eltern noch bessere Wahlmöglichkeiten zwischen
Familie und Beruf zu schaffen.
5.Deutschland braucht starke ländliche Räume. Wir erkennen die Leistungen der
Menschen in ländlichen Räumen an und werden ihre Chancen für die Zukunft
sichern. Faire Rahmenbedingungen für die Landwirte sorgen für Versorgungs -
sicherheit und faire Preise.
6.Wir setzen uns weiter für verantwortungsbewussten Umgang mit knappen
Ressourcen und für die Bekämpfung des Klimawandels ein. Unsere Energie -
strategie umfasst Energiesicherheit, ökologische Verträglichkeit, bezahlbare
und wettbewerbsfähige Energiepreise sowie Unabhängigkeit.
7.Wir wollen die Chancen- und Lohngleichheit von Frauen verwirklichen und
fordern eine ausgewogene Berücksichtigung von Frauen in Führungsfunktionen.
8.Wir wollen ein gutes Zusammenleben von Einheimischen und Migranten
ermög lichen. Wer die Werte unserer Gesellschaft und Deutschland als Heimat
annehmen will, wird seine Chance in unserem Land bekommen und ist uns
herzlich willkommen.
9.Wir werden die Sicherheit in unserem Land bewahren. Jeder muss die Möglichkeit
haben, sich jederzeit ohne Angst und Befürchtungen auf Straßen und
Plätzen bewegen zu können.
10.Deutschlands und Europas Selbstständigkeit und Einfluss sind in der Krise
gewachsen. Wir wollen, dass die Soziale Marktwirtschaft weltweit zum
Modell wird – damit auf den Märkten klare Regeln gelten.



Wahlprogramm der SPD:
1.Gute Löhne für gute Arbeit - und zwar für alle!
Wir wollen den gesetzlichen Mindestlohn durchsetzen. Und eine Arbeitsversicherung, die schon im Job hilft, Arbeitslosigkeit zu vermeiden - zum Beispiel durch Weiterbildung.
2. Erstklassige Bildung ohne Gebühren!
Alle haben das Recht auf Bildung ohne Gebühren - von der Kita bis zur Uni. Das sichert Lebenschancen.
3. Klimaschutz mit sicherer Energie statt gefährlicher Atomkraft!
Schon heute arbeiten viele Menschen im Bereich der Neuen Energien. Das fördern wir weiter. Für Arbeit und Umwelt!
4. Unterstützung für unsere Familien
Ob Eltern, Kinder oder Senioren - wir werden Familien über alle Generationen unterstützen. Vom Kitaplatz bis zum würdevollen Leben im Alter.
5. Echte Gleichstellung für Frauen!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und mehr Chancen zum Aufstieg in Führungspositionen - dafür kämpfen wir.
6. Ein tolerantes Land für alle - Vielfalt statt Einfalt!
Gemeinsamkeit macht Deutschland stark - nicht das Gegeneinander.
7. Eine menschliche Gesellschaft statt ungezügeltem Kapitalismus!
Mit klaren Regeln für die Finanzwirtschaft und Investitionen statt Spekulationen.
8.Fortschritt durch Arbeit, Bildung, Nachhaltigkeit.
Frank-Walter Steinmeier will mehr für die Menschen in Deutschland.



Nur mal das Wahlprogramm der beiden Ton angebenden Parteien in Deutschland. Das sind für mich die eigentlichen Wahlversprechen die angegeben werden. Nicht mehr und nicht weniger. Zwei Dinge fallen mir bei den Wahlprogrammen auf. 1.) Überschneidung und Gleichung der Ansätze in mehr als 50% der Fälle. 2.) Größtenteils sehr gute Ansätze und durchaus verwirklichenbare Versprechen!

Wenn nun das ein oder andere Wahlversprechen aber nicht gehalten wird, so liegt das doch an sehr vielen Faktoren. Zum einen gibt es Oppositionen, zum anderen verspricht die Politik doch sehr häufig Dinge, die sie nicht beeinflussen kann.
Ein gutes Beispiel in beiden aktuellen Wahlprogrammen ist wohl die Gleichstellung der Frau in der Wirtschaft. Schon heute habe ich keine Probleme damit eine Frau beruflich über mir zu haben und ich kenne auch viele sehr toughe Akademikerinnen die durchaus ihren "Mann" stehen und sowohl in der Hierachie als auch monetär sehr gut dastehen. Das Problem hierbei ist allerdings wohl eher, dass allgemeine Denken gerade in den alt eingesessenen Unternehmen in Deutschland und dass gerade Deutschland sehr stark wirtschaftlich mit typischen Männerdomänen verbunden ist, wie etwa der Stahl und Automobileindustrie, nicht selten kommt es gerade in diesen Unternehmen vor, dass heutige Manager bereits viel früher in den Unternehmen in hierachisch viel niedrigeren Positionen eingestiegen sind und nach und nach aufsteigen. Da aber wenige Frauen (zumindest kenne ich nur sehr wenige) bereits auf einem niedrigen Level in die Montan- oder Schwerindustrie einsteigen werden sie auch selten dort bis ins Uppermanagement aufsteigen.
Dies ist für mich aber in Ordnung, da ich mir als Arbeitskraft im unteren Management schon wünsche, dass meine Führungsriege mein Business versteht.

Wie also könnte eine Regierung dies verändern? Nur indem nachhaltig das Denken der Bürger verändert wird. Heute gilt man doch als Wurst, wenn man als Mann in Elternzeit geht und stattdessen die Frau "die Brötchen ranschafft" (im übrigen kenne ich solche Fälle).

Innerhalb von 4 Jahren umsetzbar? Keineswegs!

Also meine Meinung zum Thema Wahlversprechen?
Man sollte nicht auf populistische Aussagen hören und sich vor allem die Wahlprogramme anschauen. Weiterhin sollte man unbedingt die Wahlprogramme nüchtern und sachlich beurteilen. Was ist innerhalb von 4 Jahren umsetzbar? Bin ich bereit die Partei auch über diese Legislaturperiode zu unterstützen? Was steht wirklich in der Macht einer Bundesregierung?

Abschließend bleibt mir zu dem Thema zu sagen, und diese Worte könnte ich nicht besser formulieren als bereits Roman Herzog getan hat: "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen" .



Nun nochmal kurz zu dem Thema Mobilität:
Ja es gibt Möglichkeiten von Sozial- und Arbeitsämtern zuschüsse für einen Standortwechsel zu erhalten, es ist sogar möglich sich die Fahrten zu einem Bewerbungsgespräch im Vorraus bezahlen zu lassen oder sogar den kompletten Umzug bezahlen zu lassen. ABER: Ist hierfür wirklich ein Staat verantwortlich? Sicherlich ist es nicht einfach als Arbeitsloser eine Fahrt quer durch das Land zu bezahlen, aber ist es nicht so, das man sofern man den Job bekommt mehr Geld zur Verfügung hat, was diese Investition amortisiert?
Bitte macht doch mal eure Köpfe davon frei, dass irgendwer für euer Leben verantwortlich ist! Ihr seid es ganz alleine!

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Re: Frau Schmidt mit Dienstwagen im Urlaub

Beitragvon hortermimi » 12.08.2009, 11:45

Tja das ist echt n starkes Stück.
Obwohl ich mich schrecklich über diese Schmidt-Sache aufregen könnte,
tut sie mir im selben Moment sogar ein bisschen leid...aber nur ein winzig kleines bisschen,
denn das ist echt ein Pech für sie.
Im großen und ganzen bin ich aber dann doch sehr glücklich über den Vorfall,
denn vielleicht schaut man den Politikern jetzt wieder mehr auf die Finger...
Wie lange das andauern wird...weiß man nicht....


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