Linux - Nicht alles aus einer Hand

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Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon schmidtsmikey » 12.01.2009, 11:26

Tja, fragt man einen Linux-Anhänger "Was sind die Vorteile von Linux", dann wird er sicherlich etwas in der folgenden Art und Weise antworten: "Linux heißt Freiheit! Du kannst Dir Dein System nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellen und aus einer Vielzahl von Programmen auswählen. Eine riesige Community sorgt dafür, dass Programme entwickelt und gepflegt werden."

Und genau da finde ich, dass es ein Nachteil für Linux ist. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und allein die Suche nach einem einfachen Media-Player kann sich zu einer ewigen Suche hinziehen. KDE, Gnome, Fluxbox, IceWM heißen beispielsweise berühmte Window-Manager, wo jeder seine Vor- und Nachteile hat.

Warum nicht die Stärken kombinieren? Warum nicht die ganze Energie in zwei, drei Mediaplayer anstatt 100 MediaPlayer investieren? Warum gibt es Linux-Distributionen wie Sand am Meer und nicht nur einfach eine Hand voll?

In meinen Augen gibt es auch viel zu viel Konkurrenz innerhalb der Linux-Entwicklergemeinde, was Linux ziemlich schadet. Ich glaube, wenn es nur eine einzige Linux-Distrubution gäbe, dann hätten wir auch nicht das Problem der fehlenden Hardware-Treiber. Es ist schon Mehrarbeit für die Hardware-Hersteller, einen Linux-Treiber zu entwickeln, und wenn man dann noch unterschiedliche Distris berücksichtigen muss, dann winken die Hersteller gleich ab.

Wie seht Ihr das?

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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon Duker » 12.01.2009, 14:52

Ich wuerde sagen, es ist ganz gut so.

Wenn es bloss eine Handvoll Distris geben wuerde, waeren bei jeder unzaehlige Entwickler bei der Arbeit. Dadurch wuerde man andauernd Kompromisse bei der Entwicklung machen muessen, was nicht alle zufriedenstellt und wodurch nicht alle Moeglichkeiten ausprobiert werden.

Wenn es mehr Distris gibt, kann jeder Entwickler seine Ideen ausprobieren. Und wenn diese super funktionieren koennen sie auch von den Anderen uebernommen werden, weils ja alles open source ist.

So gesehen sehe ich das als Vorteil von Linux. Einerseits sorgt die Konkurrenz fuer mehr Entwicklungen, andererseits kann sich jeder Anwender das System zusammenstellen, welches er moechte (Das kann natuerlich auch negativ sein, wie bei den angesprochenen Mediaplayern).

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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon schmidtsmikey » 12.01.2009, 15:01

Aber selbst ich, der jetzt schon langjährige Erfahrung und Linux-Zertifikate absolviert, tut sich immer wieder schwer. Und das kanns doch nicht sein, oder?

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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon chillmensch » 12.01.2009, 16:25

Duker hat geschrieben:Und wenn diese super funktionieren koennen sie auch von den Anderen uebernommen werden, weils ja alles open source ist.


Genau und wenn das Ding super ist, muss es in zig Distributionen eingepflegt werden, was ein wahnsinniger Aufwand ist. Würde das komplette OpenSource-System (damit meine ich die Entwicklungsstrukturen, nicht die Software selbst) ein bisschen mehr aufgebaut sein, wie es z.B. bei Windows der Fall ist und Software in Projekten mit fest gesteckten Zielen gebastelt werden, dann bin ich mir sicher, dass Linux daraus eine wesentlich höhere Entwicklung erreichen könnte.

Nehmen wir das Beispiel Musikplayer^^ Es arbeiten 100 Entwickler an 30 Musikplayern. Gäbe es nun eine Instanz, die sagt, wir wollen einen Musikplayer mit fest gesteckten Zielen entwickeln, könnte man die Arbeit auf 100 Leute aufteilen. Sollte dann der Wunsch nach einem kompakteren Player kommen, kann dieser ebenfalls von diesen 100 Leuten gebastelt werden. So bündelt man Ressourcen und ist dadurch schneller.
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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon Duker » 17.01.2009, 14:31

Um Mal dein Beispiel zu den Musikplayern aufzugreifen:

Es waere natuerlich super, wenn das so funktionieren wuerde.
Aber sieht es nicht eher so aus, dass von den 100 Entwicklern die an 30 Musikplayern arbeiten, 30-40 eine leitende Funktion in ihrem Projekt haben und ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen moechten? Wenn man die jetzt alle in ein Projekt stecken wuerde, wuerde es sofort ein Chaos geben, und die 100 Entwickler wuessten nicht was sie programmieren sollen. Mal ueberspitzt gesagt.

Was genau meinst du mit den Entwicklungsstrukturen?

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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon chillmensch » 17.01.2009, 20:07

Naja:
Microsoft -> Der Konzern gibt Vorgabe in welche Richtung >>das Betriebssystem<< entwickelt werden soll
OpenSource: Jeder kocht sein eigenes Süppchen

Also wenn es um normale Software geht, gibt es ja auch für Windows unzähliche unterschiedliche Programme. Nimmt man aber mal das Grundlegende System (Kernel, Oberfläche etc.) da kocht bei GNU/Linux jeder sein eigenes Süppchen und es gibt keinen "Standard". So wird es z.B. auch Softwarehäusern, die Spiele entwickeln unheimlich schwierig gemacht, auf welche Basis sie aufsetzen können (Soundsystem, X-Server etc.)
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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon Duker » 17.01.2009, 20:10

Achso.
Da hast du natuerlich Recht, wahrscheinlich waere es am besten, wenn es irgendeine Organisation gaebe, die sowas standardisiert...

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Re: Linux - Nicht alles aus einer Hand

Beitragvon -AB- » 19.01.2009, 19:58

wobei man nochmal anmerken muss dass die (quasi)standards die es gibt (iso, din, rfc) hauptsächlich von open source zuerst unterstütz wird. konzerne ziehen dann nach sobald es akzeptanz gibt - oder auch gar nicht, um das eigene format zu stärken.

klar verstehe ich dass es bei vielen dingen einfacher wäre, ressourcen zu bündeln und eine tolle sache zu entwickeln. aber die vielfalt unter linux will ich auch nicht wieder missen.


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