Japan & Tsunami

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Japan & Tsunami

Beitragvon schmidtsmikey » 11.03.2011, 18:52

Puhh... mein lieber Herr Gesangsverein. Das ist ja mal richtig heftig, was da gerade in Japan los ist und was noch kommen kann. Da sind da mal nebenbei zwei Atomkraftwerke, welche mit Notstromaggregaten betrieben werden. Bei dem einen ist es wirklich kritisch, da schlicht das passende Stromkabel fehlt.

Das ist schon ziemlich heftig, wie einfach das Meer ein ganzes Land platt macht.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Joyrider » 11.03.2011, 19:11

Die USA solls auch ziemlich heftig getroffen haben.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon schmidtsmikey » 11.03.2011, 20:25

Gerade im Radio gehört, dass die USA glimpflich davon gekommen sind...

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Joyrider » 11.03.2011, 20:48

Immerhin 1 Land wo der Schaden überschaubar blieb.

Für die Japaner tuts mir leid, ich hoffe das da kaum wer gestorben ist und das die Betroffnenen schnelle Hilfe bekommen.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon lueftermeister » 11.03.2011, 22:00

Heftig, wie es dort aussieht. Mein Beileid an die Opfer.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon linkin_park_forever » 11.03.2011, 23:53

Die Japaner haben ja gewissermaßen noch Glück im Unglück, weil sie ne starke Industrienation sind und daher auch ein halbwegs gutes Katasthrophenmanagement haben, was z.B. die Bergung von Verunglückten betrifft. Die Stärke des Bebens war sogar noch verheerender als damals in Haiti. Nur sind dort wegen der durchweg mieserablen Wohnungsverhätlnisse/Hygiene/Versorgung usw. hunderttausende Menschen mehr gestorben. Andersrum ist Tokio eine Stadt mit einer der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt (um die 40 Mio. imho) und bislang hält sich die Zahl an Opfern in Grenzen.

Ich will aber das Beben keinesfalls verharmlosen und gedenke dabei auch den Opfern. Ich will da nicht dort sein, das ist schon ziemlich krass.

@Meik: Die Japaner sind mordsstolz auf ihre AKW-Sammlung (man kann das wirklich so nennen...) Daher wundert es mich, dass das worst-case Szenario eines Erdbebens mit verheerender Stärke offenbar unterschätzt worden ist. Das fängt ja schon bei Dieselaggregaten an, die scheinbar nicht angesprungen sind.

P.S. Hab am frühen Abend gelesen, die USA haben eine Lieferung mit Kühlwasser für das fast stromloses AKW geschickt. Danke, USA :mrgreen:

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Sgt.4dr14n » 12.03.2011, 01:21

vs hat geschrieben:Die Japaner haben ja gewissermaßen noch Glück im Unglück, weil sie ne starke Industrienation sind und daher auch ein halbwegs gutes Katasthrophenmanagement haben, was z.B. die Bergung von Verunglückten betrifft. Die Stärke des Bebens war sogar noch verheerender als damals in Haiti. Nur sind dort wegen der durchweg mieserablen Wohnungsverhätlnisse/Hygiene/Versorgung usw. hunderttausende Menschen mehr gestorben. Andersrum ist Tokio eine Stadt mit einer der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt (um die 40 Mio. imho) und bislang hält sich die Zahl an Opfern in Grenzen.
So kann man es auch sagen. Allgemein betreibt Japan einen großen Aufwand um Erdbebenschäden so gering wie möglich zu halten.
Zudem gibt es glaube ich in bzw. um Tokio auch eine Mauer gegen Tsunamis. (Mehrere Meter hoch mit dicken Panzertüren)

Allerdings ist die Bevölkerungsdichte von Tokio garnicht so hoch. Nagut, in der Innenstadt schon aber die Metropolregion als Ganzes eher nicht. Laut Wikipedia sind das zwar 13650 Einwohner/km² in der Innenstadt, aber nur 2543 Einwohner/km² für die Metropolregion. München liegt da mit 4286 Einwohnern pro km² weit höher (Hat allerdings auch die höchste Bevölkerungsdichte Deutschlands).
Die große Anzahl an Menschen die in Tokio leben liegt eher an der wahrlich riesigen Stadt. Afaik ist die Stadt ~140km breit und ~100km "hoch".
Mein Rechner wird zu 78,084 % mit Stickstoff gekühlt.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon linkin_park_forever » 12.03.2011, 02:55

Die ganze Insel ist doch eine Stadt :mrgreen: ;) Guck Dir das mal in Googel Earth an, von oben sieht's zum Teil aus wie ne graue Betonpflasterung, in Wirklichkeit sinds halt die unzähligen Straßen und Hochhäuser.

Da wundert es umso mehr, dass die Opferzahlen (zum Glück) nicht in die Hunderttausende steigen. Der Sachschaden wird bitter sein...

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Joyrider » 12.03.2011, 14:45

Das kann noch ganz schön böse werden in Japan:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 23,00.html

Wenn das da ne Kernschmelze gibt gute Nacht. Hoffen wir das Beste und das es nicht zu einem SuperGAU kommt.

CDU natürlich wieder immer noch typisch Pro-Wirtschaft, scheiss auf die Bevölkerung. Peinlich sowas, ich hoffe das die bei den Wahlen die Quittung kriegen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54,00.html

Er hat natürlich teils Recht. In erster Linie muss es für die Betroffenen in Japan umfassende und schnelle Hilfe geben. Aber es muss auch klar sein das wir in Deutschland von sowas betroffen sein können. Und wie sehr sich Vattenfall um Sicherheit kümmert hat man ja in der Vergangenheit gesehen.
http://www.106acht.de/das-schwarze-bret ... hem-akw/2/


Hier noch nen Interview mit Greenpeace (sehr interessant, vor allem mit Vattenfall und dem nicht-abschalten-können vom AKW-Reaktor):
http://www.106acht.de/das-schwarze-bret ... buettel/2/


Update: Laut Greenpeace gab es sogar schon ne Kernschmelze.

Update 2: Es treten wohl auch radioaktive Stoffe aus.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 79,00.html




Ich glaube wenn hier in Deutschland nen AKW "hochgeht" können wir alle einpacken. Dank Regierung und dank Vattenfall und Co.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Sgt.4dr14n » 12.03.2011, 18:19

Joyrider hat geschrieben:Das kann noch ganz schön böse werden in Japan. Wenn das da ne Kernschmelze gibt gute Nacht. Hoffen wir das Beste und das es nicht zu einem SuperGAU kommt.
Und wieso? Wehe jetzt kommt ein Vergleich mit Tschernobyl ._.
Schon allein den Aufbau kann man nicht im geringsten vergleichen, da die Atomkraftwerke in Japan sowie zumindest in Westdeutschland (?) noch eine weitere Sicherungskuppel haben.

Joyrider hat geschrieben:CDU natürlich wieder immer noch typisch Pro-Wirtschaft, scheiss auf die Bevölkerung. Peinlich sowas, ich hoffe das die bei den Wahlen die Quittung kriegen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54,00.html
Wieso? Weil sie versuchen durch die Ereignisse in Japan von Deutschland abzulenken? Ich denke Weinachten 2004 hat gezeigt was Wasser alles anrichten kann, daher würde ich meine Gedanken auch erstmal Richtung Osten lenken.

Joyrider hat geschrieben:Hier noch nen Interview mit Greenpeace (sehr interessant, vor allem mit Vattenfall und dem nicht-abschalten-können vom AKW-Reaktor):
http://www.106acht.de/das-schwarze-bret ... buettel/2/
Er spricht von einem GAU, obwohl bis jetzt eigentlich noch nichts großartiges passiert ist. Zudem sollte der Greenpeace-Sprecher mal den (ich entschuldige mich für meine Wortwahl) Buttplug aus dem Arsch nehmen und auf den Punkt kommen. (Alle 30 Sekunden "das zeigt wie unbeherrschbar Atomenergie ist" oder "und deshalb kam es zum GAU, dem sogenannten größten anzunehmenden Unfall" und das mit einer unglaublich penetranten Stimme)
Hinzu kommt dass die AKW sehrwohl abschaltbar sind, was der Sprecher sogar selbst bestätigt!

Joyrider hat geschrieben:Ich glaube wenn hier in Deutschland nen AKW "hochgeht" können wir alle einpacken. Dank Regierung und dank Vattenfall und Co.
Wie schon oben gesagt ist das westliche Modell überhaupt nicht mit dem russischen Vergleichbar. Lustig finde ich auch dass viele gegen Atomenergie protestieren, aber überhaupt keine Alternativen liefern können. Bild


Anfügen will ich noch dass ich (das sollte man schon gemerkt haben) eher pro Atomenergie bin und es keinen "Super-GAU" (Super größter anzunehmender Unfall?) gibt. :wink:
Mein Rechner wird zu 78,084 % mit Stickstoff gekühlt.

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon schmidtsmikey » 12.03.2011, 18:20

Also irgendwie blick ich da nicht durch. Ist das nun schlimm oder nicht, dass es bei dem Atomkraftwerk zu einer Kernschmelze gekommen ist?

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon MOI » 12.03.2011, 19:22

ARD meldet gerade, dass eine seriöse japanische Nachrichtenagentur bereits von einer Kernschmelze spricht.
Lustig finde ich auch dass viele gegen Atomenergie protestieren, aber überhaupt keine Alternativen liefern können.
Lustig finde ich dagegen, dass AKW Befürworter dahingehend immer die Tatsachen verdrehen.
Ich habe noch von keiner ernsthaften Demo gehört, die für die sofortige Abschaltung der AKW protestiert.
Es muss mehr Geld in die Erforschung von alternativen Energieqiellen fließen.

Edit: Unsere lieben Energieriesen sind doch selbst alles andere als überzeugt von der Sicherheit der Atomenergie.
Aber es bringt Geld ohne Ende, das ist die Hauptsache

Keine Ahnung wo du arbeitest, aber ein Freund von mir argumentiert, seitdem er für einen der vier Großen arbeitet, ähnlich wie du;)

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon linkin_park_forever » 12.03.2011, 19:30

Lebenswert ist es nach dem Austreten radioaktiver Strahlung dort wahrscheinlich nicht mehr... Wird vielleicht ein Sperrgebiet und ein paar hundert Kilometer weiter ist dann schon Tokio. Das drückt das Image Japans als Indutstrieland imho erheblich. Einerseits hochentwickelt, dann andererseits ein womöglich großes verseuchtes Gebiet als Zeuge der unzureichenden Schutzmaßnahmen der AKWs... Haben in manchen Dingen wohl nach dem Motto "passiert schon nix" gebaut.

@Meik: Das gefährliche an der Kernschmelze ist imho die Sache mit dem Grundwasser... Folgeschäden sind halt recht beschissen. Ansonten kenn ich mich da aber nicht aus, kann man sicherlich gut in der Wikipedia oder sonstwo nachlesen)

Ich denke aber, dass die offiziellen japanischen Nachrichten der Bevölkerung aber nur die Hälfte mitteilen. Inoffizielle News klingen nämlich immer 3x so schlimm...

edit: Ich bin für Atomenergie als Brücke zu alternativen Energien, und wenn es sein muss, für die nächsten 20 Jahre. Die Ösis z.B. haben das ganze Tam-Tam nicht nötig, die haben Wasserkraft und leben wunderbar damit. Ich wohn 100km vom nächsten AKW entfernt, Sorgen habe ich mir noch nie gemacht. Angriffpunkte finden sich aber auch hier: Isar I hatte nen Störfall vor einigen Tagen und als ich gestern nach ner Autobahnfahrt dort mal vorbeigeschaut habe, habe ich mich über die "Besucheroffenheit" des Geländes gewundert. Da könnte man wohl ohne weiteres mit einer Sprengladung ins Umspannwerk fahren und dann haben Landshut und andere Städte keinen Strom mehr. Schließlich bleibt noch das Problem mit der Endlagerung. Dazu stand im Infozentrum des AKW Ohu Isar I/II natürlich nichts :mrgreen:
Dateianhänge
3.jpg
2.jpg
1:1 Modell eines Brennelementes
1.jpg

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Joyrider » 12.03.2011, 19:34

Sgt.4dr14n hat geschrieben:
Joyrider hat geschrieben:Das kann noch ganz schön böse werden in Japan. Wenn das da ne Kernschmelze gibt gute Nacht. Hoffen wir das Beste und das es nicht zu einem SuperGAU kommt.
Und wieso? Wehe jetzt kommt ein Vergleich mit Tschernobyl ._.

Ich wollte damit nur sagen das sowohl Tschernobyl als auch die aktuellen "Vorfälle" in Japan 2 der schlimmsten Katastrophen sind die ich mir vorstellen kann. Wenn das AKW hochgeht... daran darf man nichtmal denken.

Sgt.4dr14n hat geschrieben:Schon allein den Aufbau kann man nicht im geringsten vergleichen, da die Atomkraftwerke in Japan sowie zumindest in Westdeutschland (?) noch eine weitere Sicherungskuppel haben.

Ja, aber Vattenfall kümmert sich nicht genug. Was bringen Sicherungskuppeln wenn die Mitarbeiter es nicht schaffen innerhalb von Stunden einen Reaktor herunterzufahren (und das NICHT auf menschliches Versagen zurückzuführen ist) und das AKW einen Sicherheitstest somit nicht besteht. Und was kümmerts die Politiker, die hocken doch im Fall der Fälle in ihren sch*** Bunkern, denen kann eh kaum was passieren.

Sgt.4dr14n hat geschrieben:
Joyrider hat geschrieben:CDU natürlich wieder immer noch typisch Pro-Wirtschaft, scheiss auf die Bevölkerung. Peinlich sowas, ich hoffe das die bei den Wahlen die Quittung kriegen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54,00.html
Wieso? Weil sie versuchen durch die Ereignisse in Japan von Deutschland abzulenken? Ich denke Weinachten 2004 hat gezeigt was Wasser alles
anrichten kann, daher würde ich meine Gedanken auch erstmal Richtung Osten lenken.

Ich wollte damit sagen das auch bei uns sowas passieren kann. Ja, Japan braucht dringende Hilfe, keine Frage. Aber ich denke das genau solche AKW-Probleme auch bei uns passieren können, auch wenn die Regierung das weiterhin zu leugnen versucht. Ich will nicht wissen was wäre wenn es passiert, so wie Vattenfall und Co mit der Sicherheit umgehen... wenn da was passiert gute Nacht!

Sgt.4dr14n hat geschrieben:Lustig finde ich auch dass viele gegen Atomenergie protestieren, aber überhaupt keine Alternativen liefern können. Bild

Kann man derzeit auch nicht. Aber man sollte soviele Alternativen (Windkraft usw) nutzen so gut es geht und dann auf soviele AKW wie möglich verzichten.



Unabhängig davon: Was Politik und Medien mir gelehrt haben das die eh fast nur Unwahrheiten verbreiten und wenn die Wahrheit dann nur die Hälfte. Will damit sagen: Mein Beileid allen Japanern, denn die Probleme dort werden weit schlimmer sein als die Regierungen zugeben. Und wenn schon bekannt wird das radioaktive Strahlung austritt dann will ich nicht wissen wie verstrahlt die Gegend wirklich schon ist.



Grad wenn man sowas hier liest:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 72,00.html
Zitat: Gefälschte Dokumente, vorgetäuschte Reparaturen, tödliche Unfälle <<< alles das traue ich Vattenfall und Co ohne weiteres zu. Und ich bin mir sicher das trotz alledem, wenn sowas passiert und bekannt wird die Politik immer noch nicht einlenken würde.


Edit:
schmidtsmikey hat geschrieben:Also irgendwie blick ich da nicht durch. Ist das nun schlimm oder nicht, dass es bei dem Atomkraftwerk zu einer Kernschmelze gekommen ist?

Eine Kernschmelze wird das Schlimmste sein was dort nun noch passieren kann. Auch wenn ich nicht an Gott glaube, ich bete das es NICHT passiert, wenn es nicht schon geschah.

Wenn es passiert: Gebiet + Grundwasser werden weiträumig verstrahlt sein. Verstrahlter als wir es uns vorstellen können. (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Sgt.4dr14n » 12.03.2011, 20:01

MOI hat geschrieben:Lustig finde ich dagegen, dass AKW Befürworter dahingehend immer die Tatsachen verdrehen.
Ich habe noch von keiner ernsthaften Demo gehört, die für die sofortige Abschaltung der AKW protestiert.
Ich habe auch nicht behauptet dass sie für die sofortige Abschaltung protestieren, also habe ich dahingehend überhaupt nichts verdreht.

MOI hat geschrieben:Keine Ahnung wo du arbeitest, aber ein Freund von mir argumentiert, seitdem er für einen der vier Großen arbeitet, ähnlich wie du;)
Vollzeit Schüler :mrgreen:

vs hat geschrieben:Lebenswert ist es nach dem Austreten radioaktiver Strahlung dort wahrscheinlich nicht mehr... Wird vielleicht ein Sperrgebiet und ein paar hundert Kilometer weiter ist dann schon Tokio. Das drückt das Image Japans als Indutstrieland imho erheblich. Einerseits hochentwickelt, dann andererseits ein womöglich großes verseuchtes Gebiet als Zeuge der unzureichenden Schutzmaßnahmen der AKWs... Haben in manchen Dingen wohl nach dem Motto "passiert schon nix" gebaut.

Das gefährliche an der Kernschmelze ist imho die Sache mit dem Grundwasser... Folgeschäden sind halt recht beschissen.
Das muss sich erst noch zeigen, bis jetzt wurde "nur" verstrahlter Wasserdampf abgelassen. Ich denke das ist von der Belastung her noch genauso gering wie bei jedem AKW mit nur einem Wasserkreislauf bei dem etwas Strahlung in das Flusswasser kommt.

Zudem haben Japanische AKW afaik zuerst einen mehrere hundert Tonnen schweren Blei/Stahl-Deckel über der Brennkammer und darüber nochmals eine Schutzkuppel. Unter der Brennkammer außerdem noch ein Becken aus Beton um das Austreten in den Grund bzw. in das Grundwasser zu verhindern. Die beiden letztgenannten Schutzmaßnahmen fehlten in Tschernobyl z.B. völlig.

vs hat geschrieben:Ich bin für Atomenergie als Brücke zu alternativen Energien, und wenn es sein muss, für die nächsten 20 Jahre. Die Ösis z.B. haben das ganze Tam-Tam nicht nötig, die haben Wasserkraft und leben wunderbar damit. Ich wohn 100km vom nächsten AKW entfernt, Sorgen habe ich mir noch nie gemacht.
Genauso sehe ich das auch, ich bin zwar Atomkraftbefürworter, allerdings nur als Brücke. Denn ich habe lieber ein Atomkraftwerk als mehrere Kohlekraftwerke die die Luft verschmutzen.
Natürlich stimmt es auch dass die Österreicher soetwas nicht brauchen, das ist in Skandinavien allerdings nicht anders. Leider kann man sowas in Deutschland aber kaum bis garnicht realisieren. (Von einigen Beispielen, besonders in Bayern, mal abgesehen)

Joyrider hat geschrieben:Ich wollte damit nur sagen das sowohl Tschernobyl als auch die aktuellen "Vorfälle" in Japan 2 der schlimmsten Katastrophen sind die ich mir vorstellen kann. Wenn das AKW hochgeht... daran darf man nichtmal denken.
Nope, da gabs in den 50er Jahren in der ehemaligen UDSSR (auf heutigem russischen Gebiet) etwas viel schlimmeres bei dem weit mehr ausgetreten ist. Das hatte man aber besser unter Kontrolle, da das Gebiet im Vergleich zum Kontaminationsgebiet durch Tschernobyl sehr viel kleiner war aber natürlich die Konzentration sehr viel höher.
Und "hochgehen" tut da sowieso höchstens das Wasser, welches durch unkontrollierte Kernspaltung so stark erhitzt wird und verdampft bis es den oben genannten mehrere hundert Tonnen schweren Deckel wegsprengt. Im westlichen Design existiert aber noch eine Kuppel welche das Austreten verhindert bzw. vermindert.

Joyrider hat geschrieben:Ja, aber Vattenfall kümmert sich nicht genug. Was bringen Sicherungskuppeln wenn die Mitarbeiter es nicht schaffen innerhalb von Stunden einen Reaktor herunterzufahren (und das NICHT auf menschliches Versagen zurückzuführen ist) und das AKW einen Sicherheitstest somit nicht besteht.
Wenn das Wasser so wie in Japan abgelassen wird ist das weniger schlimm. Die Brennelemente selbst ergeben ja keine "Explosion".

Joyrider hat geschrieben:Ich wollte damit sagen das auch bei uns sowas passieren kann. Ja, Japan braucht dringende Hilfe, keine Frage. Aber ich denke das genau solche AKW-Probleme auch bei uns passieren können, auch wenn die Regierung das weiterhin zu leugnen versucht. Ich will nicht wissen was wäre wenn es passiert, so wie Vattenfall und Co mit der Sicherheit umgehen... wenn da was passiert gute Nacht!
Natürlich wird da nicht alles preisgegeben, aber der Schaden wird sich auf jeden Fall mehr oder weniger in Grenzen halten. Eine Havarie wie vor 25 Jahren wird es so eher nicht geben.

Joyrider hat geschrieben:Kann man derzeit auch nicht. Aber man sollte soviele Alternativen (Windkraft usw) nutzen so gut es geht und dann auf soviele AKW wie möglich verzichten.
Das ist natürlich die Alternative. Allerdings gibt es da wieder Probleme:
Windkraftwerke an Land verursachen Lärm und Schattenschlag, also sollten diese nur Abseits der Bevölkerung gebaut werden. Dann gibt es aber wieder Proteste dass diese ein hässliches Landschaftsbild ergeben und z.B. Vögel behindern.

Offshore wäre ein Problem für den Schiffsverkehr und für Meerestiere. Zudem erhöhen sich durch den Aufwand für das Aufbauen wieder die Kosten.


Als Alternativen werden daher immer wieder Solarzellen oder die Solarthermie genannt. Diese brauchen aber gute Wetterbedingungen und große Flächen. Zudem verbraucht das Herstellen einer Solarzelle auch Energie die erstmal wieder durch die Solarzelle erzeugt werden muss und das dauert meist schon etwa ein Jahrzehnt. (Abhängig vom Solarzellentyp)

Joyrider hat geschrieben:Wenn es passiert: Gebiet + Grundwasser werden weiträumig verstrahlt sein. Verstrahlter als wir es uns vorstellen können. (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)
Ich muss dich leider wieder korrigieren. :wink:
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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon MOI » 12.03.2011, 20:15

Aber was meinst du denn damit, dass Gegner keine Alternativen liefern können? Es gibt viele Alternativen. Sie sind halt nur nicht so profitabel wie Atomenergie. Und das werden sie (vermute ich) auch niemals sein. Ohne wirtschaftliches Umdenken wird das nichts. Und solang die Enegerieriesen ihre Handlanger in den Regierungen haben läuft auch alles wie geschmiert... für DIE.

Ich frage mich allerdings wirklich, woher deine Pro AKW Einstellung kommt :D

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon linkin_park_forever » 12.03.2011, 20:20

Ein Betonboden mit mehreren Barrieren hilft bei einer ernstzunehmenden Kernschmleze wahrscheinlich nur für einen gewissen Zeitraum...


Wenn ich mir diesen geposteten Artikel durchlese,
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 72,00.html

dann glaube ich allmählich auch, dass es in Fukushima ausgerechnet ein uraltes Modell der Sorte "abbruchreif" erwischt hat, das dem Epizentrum blöderweise recht nahe liegt (vgl. Karte http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 611-8.html)

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Sgt.4dr14n » 12.03.2011, 20:33

MOI hat geschrieben:Aber was meinst du denn damit, dass Gegner keine Alternativen liefern können? Es gibt viele Alternativen.
Ich frage mich allerdings wirklich, woher deine Pro AKW Einstellung kommt :D
Ich denke ich habe Oben genug Gründe aufgezählt. :wink:
Pro AKW eben auch nur als Übergang. Ich habe nichts gegen erneuerbare Energien, aber diese sind derzeit eben noch recht ineffizient.

vs hat geschrieben:Ein Betonboden mit mehreren Barrieren hilft bei einer ernstzunehmenden Kernschmelze wahrscheinlich nur für einen gewissen Zeitraum...
Das kann ich nicht beurteilen, jedenfalls fehlte so etwas in Tschernobyl. Im Nachhinein wurde dort aber ein Tunnel unter den Reaktor getrieben und ein großer Raum mit Beton gefüllt, um das Austreten in das Grundwasser zu verhindern. Daher denke ich wird das schon einen Nutzen haben. :mrgreen:
Und ob uralt oder nicht, selbst westliche Reaktoren der 60er und 70er Jahre hatte schon diese Schutzmaßnahmen. Natürlich zählt dieses Argument nicht falls es ein anderer Typ ist.
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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Joyrider » 12.03.2011, 20:54

Meine Sorge ist das die beste Sicherheitstechnik nichts bringt wenn die AKWs nicht gut gewartet sind.

Das die Energieversorger sich nicht um Sicherheit kümmern ist nichts neues. Und wenn sie es nicht freiwillig tun müssen wir sie eben zwingen. Wir reden hier nicht von irgendwelchen Autos oder sowas wo eventuell "ein paar" Menschen gefährdet werden. Wir reden von Atomkraftwerken wo Millionen Menschen betroffen sein werden, wenn es mal einen Ernstfall gibt.



Zurück zu Japan: Scheinbar tritt "eventuell" unkontrolliert Radioaktivität aus. Also wohl ne Menge Radioaktivität und großräumige Verstrahlung.

Und bei 5 von 10 Reaktoren sollen die Kühlungen ausgefallen sein.

Bin mal gespannt welche Hiobsbotschaft als nächstes folgen wird. :(

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Re: Japan & Tsunami

Beitragvon Sgt.4dr14n » 12.03.2011, 21:01

Nagut, die Wartung ist natürlich das größte Problem bzw. allgemein die richtige Bedienung. Mal sehen was der Sonntag so bringt... :|
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