Firefox - Ist der Hype vorbei?

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schmidtsmikey
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Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon schmidtsmikey » 21.07.2009, 16:38

Was haltet Ihr eigentlich momentan vom Mozilla Firefox? Jahrelang wurde der FF als innovativer, schlanker und sicherer Webbrowser angepriesen, welchem der Internet Explorer nichts entgegenzusetzen hatte. Ich finde, das Blatt hat sich wieder deutlich gewendet: der letzte Lauch des FF in Version 3.5 war alles andere als gut, denn es gab einen relativ großen Bug, welcher wenige Tage später in der Version 3.5.1 behoben wurde. Das sollte einem OpenSource Projekt eigentlich nicht passieren, so testet doch die halbe Welt die Software.

Außerdem finde ich den IE 8 mittlerweile ebenfalls sehr innovativ:

- Verbessertes Tab-Browsing
- implementierte Entwicklertools
- Kompatibilitätsmodus (endlich ein Browser, der den Strict-Modus von Websites standardmäßig fordert)
- Private Browsing

und vieles mehr.

Was haltet Ihr von der aktuellen Lage?

linuxone
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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon linuxone » 22.07.2009, 16:11

Hi,

schmidtsmikey hat geschrieben:Außerdem finde ich den IE 8 mittlerweile ebenfalls sehr innovativ:


schade, das an diesem Thema anscheinend so wenig Interesse besteht - oder stimmen alle dieser Aussage kritiklos zu? :cry:

Ich finde den MS IE, egal in welcher Version, einfach grottenschlecht. Es gibt so viele Punkte, die daran zu bemängeln sind, ich will da gar nicht näher im Details drauf eingehen.

Innovativ finde ich den IE allerdings auch - aus Sicht der "bösen", die es dank des IE (und aus anderen Gründen) so leicht haben, in ein Windows System einzubrechen und fremde Rechner zu übernehmen.

IE innovativ aus Sicht des Nutzers? Nein, ganz bestimmt nicht, auf gar keinen Fall. Das kann gar nicht sein, dafür ist der MS IE
- viel zu tief in das Betriebssystem integriert (was nicht sein darf, nicht sein muss, nicht sein braucht!)
- viel zu lahm bei Start und Abruf von Webseiten
- viel zu problematisch beim alltäglichen Surfen (schon mal einen Tippfehler in der URL gehabt, ESC gedrückt, und dann heftig geflucht, weil die lange URL komplett weg ist und man alles wieder neu eintippen darf?! Nur ein Beispiel ...)
- kritische Sicherheitslöcher oft monatelang nicht beseitigt werden (Firefox binnen kürzester Zeit, siehe 3.5 -> 3.5.1 innerhalb 24 Stunden!)
- und viele nützliche Add-Ons im IE einfach fehlen
... und anderes mehr.

Im Endergebnis kann nur eindringlich davor gewarnt werden, den MS IE zum Surfen zu nutzen. Alleine aus Sicherheitsgründen - Sicherheit meiner Daten und meines PC! - sollte ernsthaft auf den Gebrauch des MS IE verzichtet werden. Und das meine ich absolut ernst.

Die Nutzung eines "sicheren" Web Browsers ist wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzepts, um die Infizierung des eigenen PC mit Trojanern möglichst zu minimieren. (wenn man schon mit Windows ins Internet gehen muss und nicht auf ein sicheres Betriebssystem für alle Internet Aktivitäten ausweichen kann oder will)

Firefox mit mindestens NoScript und Adblock Plus, alles natürlich in der jetzt aktuellen Version (=> immens wichtig!), sind bei konsequentem Einsatz des Schutzes von NoScript ein sehr guter Schutzfaktor.
Natürlich ist das nicht alles und nicht der alleinige Schutzfaktor sondern wichtiger Bestandteil eines Gesamtkonzepts. Weitere Faktoren sind beispielsweise:
1. Der Mensch vor dem Monitor,
2. Der Mensch vor dem Monitor,
3. Der Mensch vor dem Monitor,
...
sowie ein guter Virenschutz (täglich mindestens 1x aktualisiert und optimal konfiguriert)
die zeitnahe Installation aller Sicherheitsupdates für Betriebssystem und, das ist sehr sehr wichtig, für alle auf dem PC installierten Anwendungen, auch wenn sie nicht aktiv genutzt werden!

Weitere Firefox Addons können den für täglichen Gebrauch hilfreich und nützlich sein, z.B.: Tab Mix Plus (ein "must have"!), Colorful Tabs, Flashgot, Foxtab, Scrapbook, Firebug, Secure Login, iMacros, Hyperwords, ... und viele andere mehr.

Abschließend ein Beispiel für die Gefahren, die es beim MS IE geben kann:
Letztens musste ich mich in einem speziellen Forum anmelden, um dort versteckte Inhalte sehen zu können. Mit Firefox alles ok, keine Auffälligkeiten.

Aus Testzwecken habe ich die gleiche Prozedur dann mal im MS IE 8 wiederholt - aus Sicherheitsgründen natürlich nur unter Virtualbox in einer virtuellen Maschine, unter Win XP Professional mit allen Sicherheitsupdates für sämtliche Software!
Bei Aufruf der gleichen URL, die im Firefox die Startseite des Forums zeigt, passierte im MS IE folgendes: Anstelle der Startseite wurde eine ganz andere Webseite angezeigt. Eine optisch gut gemachte deutsche Webseite mit einer Fehlermeldung. Zusammengefasst stand da folgendes: meine Version des IE sei leider zu alt (obwohl IE 8 mit allen Updates!!), damit ich die Seite benutzen kann, müsse ein Updates für den IE installiert werden. :evil:
Darunter waren 3 Links zu sehen, die allerdings alle das identische Ziel hatten: Update downloaden und installieren, Update downloaden und später installieren, über das Update informieren. Na klasse.

Mutig habe ich einen der Links angeklickt ... und landete in einem Formular, in dem man angeblich das Update herunterladen könne. Hier gab es einen ersten "Fehler": dort wurde mitgeteilt, dass man nach Ausfüllen des Formulars den MS IE 8 (der ja schon vorhanden ist!) herunterladen könne. Aber wer bemerkt schon diese kleine Unstimmigkeit auf dem Weg zum ersehnten Ziel ... :roll:

Die Hürde zum Start des Downloads war dann nur das Formular ... dort wurden alle persönlichen Daten wie Vorname, Postanschrift und Geburtsdatum abgefragt. Und natürlich die Bankverbindung mit Kontonummer. Klasse. :totlach:
Kontonummer für den Download eines kostenfreien Programms, das ich schon auf dem Rechner habe!

Im "Kleingedruckten" irgendwo am Ende der Seite stand dann der übliche Hinweis auf den Jahresbeitrag von 96 Euro und der Vertragsdauer von 2 Jahren, zu zahlen im Voraus. Aber kein Problem, denn nach Absenden dieses ausgefüllten Formulars geht es endlich zum Download des ersehnten IE Updates, um dann endlich die Startseite des Forums sehen können. Auf deutsch: es handelt sich hier um eine dieser tollen Abo-Fallen für Nichts.

Natürlich habe ich das Formular nicht ausgefüllt sondern den Test an dieser Stelle abgebrochen. Alles, was ich brauchte, hatte ich ja bereits dank Firefox ohne Umweg über die Abo-Falle.

Angesichts von mehreren hundertausend registrierten Usern in diesem Forum und angenommen rund 50% IE Surfer dürfte man wohl unterstellen, dass ein guter Anteil davon auf die Abo-Falle hereingefallen sein dürfte. Da Server im Ausland (klar doch), Inhalte und Thema des Forums nicht gerade Staatsanwalts Liebling, kann man wohl davon ausgehen, dass alle reingefallenen zähneknirschend die 192 € zahlen und kein einziger sich dagegen zur Wehr setzt. So leicht kann man Geld verdienen bzw. verlieren - und das nur dank dem "innovativen" MS IE.

Nein danke. Nicht mit mir. Und wer seine Daten und seinen PC schützen will, sollte im eigenen Interesse ebenfalls auf den MS IE verzichten.

Ich tue dies konsequenterweise durch den Einsatz von Linux auf Desktop, Server und im Office. Abgesehen von solchen "Tests" (nur in virtuellen Maschinen eigens dafür) betrete ich das Internet nur über einen sicheren Linux Rechner.

Thomas

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon -AB- » 22.07.2009, 17:35

finde das thema auch interessant - nutze aber linux, von daher kommt für mich der IE sowieso nicht in frage ;)


allerdings nutze ich nicht den FF, der hat mir nie so zugesagt. war für mich immer eine "lite" version vom mozilla, auch wenn man nur beide browser vergleicht. sicher ist der FF immer neuer als der (inzwischen so lautende) SeaMonkey, aber dafür sind in SM release versionen mehr bugfixes drin - nicht ganz so häufig updaten, dafür länger eine stabile version haben. works for me ;)


übrigens denke ich dass ähnliche kostenfallen auch bei anderen browsern bzw anderer software funktionieren. man erinnere sich doch nur an damalige emule-klone (open source!...) für die man bezahlen musste, usw ;)

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon schmidtsmikey » 22.07.2009, 19:19

@linuxone
Danke erst einmal für Deinen sehr ausführlichen Bericht!

Aber mal im Ernst: Deine Diagnose ist wahrscheinlich von einem großen Nicht-Wissen geprägt. Deine Geschichte mit dem Login hat wahrscheinlich viele andere Gründe, aber sicherlich nicht, weil der IE unsicher, falsch und instabil ist. Sorry... aber die Zeiten, als der IE eine Katastrophe war, sind lange vorbei.

Ich bin hier einer der größten Linux-/OpenSource-Vertreter im Forum und trotzdem muss ich sagen: beim IE 8 hat sich Microsoft echt mal was einfallen lassen. Mir gefällt der IE 8 sogar etwas besser als der FF.

Und dieser Kompatibilitätsmodus ist eine innovative Sache, die eigentlich vom FF kommen sollte. Tja, dieses mal hat der IE 8 was voraus! jetzt sehen nämlich die ganzen Möchte-Gern-Webseiten-Betreiber, dass der Quellcode alles andere als sauber ist...

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon linuxone » 23.07.2009, 05:17

Hi,

schmidtsmikey hat geschrieben:Aber mal im Ernst: Deine Diagnose ist wahrscheinlich von einem großen Nicht-Wissen geprägt.


sorry - aber da Du nicht weisst, was ich weiss, und auf welcher Grundlage mein Wissen basiert, ist Deine Antwort eher von Nicht-Wissen geprägt. :wink:

Ich kann nur die eindringliche und durchaus ernstgemeinte Warnung wiederholen: Im Interesse des Schutzes "meiner" Daten und meines PC sollte der MS IE (Version egal) strikt gemieden werden, wenn ein Windows Betriebssystem fürs Internet genutzt wird. Die NICHTbenutztung des IE ist eine wichtigen der Schutzwälle gegenüber den Gefahren des Cyberspace.

Und derer gibt es enorm viele. Extrem viele. Aufgabe und Ziel jedes Internet Nutzers sollte deswegen eigentlich sein, mit allen Mitteln zu verhindern, dass der eigene PC mit Schadprogrammen verseucht wird. Das Trojaner auf den PC gelangen, die "meine" Daten ausspionieren. Die meine Online-Banking Sitzung übernehmen und selbständig Überweisungen an Unbekannte durchführen, die "mein" Konto plündern. (Phishing) Das mein PC als "Zombie" Teil eines Bot-Netzes wird und so Spam Mails verschickt, für DoS oder DDoS Attacken missbraucht wird, als Proxy Server für "Böse" missbraucht wird, als DNS zur Namensauflösung für illegale Webseiten missbraucht wird, als Web- oder/und FTP Server zum Hosten von illegalem Content missbraucht wird, und anderes mehr ... (siehe 1)

Ist ein Trojaner erst mal auf dem PC drauf, ist es zu spät. Es darf erst gar kein Schadprogramm / Trojaner auf den PC gelangen. Das ist die Aufgabe - und das Problem.

Anzumerken ist allerdings auch, dass ein Teil des Problems die Tatsache ist, dass moderne Trojaner kaum noch oder sogar gar nicht mehr auffallen, sofern sie erst mal auf dem PC aktiv sind. Erst wenn ein Schaden eingetreten ist (z.B. Phishing), gibt es einen Verdacht ... aber vorher kaum. Im Gegensatz zu den alten Computerviren und -würmen, die es ja darauf anlegten bemerkt zu werden, bleiben moderne Schadprogramme fast immer unbemerkt. Denn deren Herrn&Meister verfolgen ja einen Zweck mit den Schadprogrammen, und da ist es kontraproduktiv, wenn der PC Nutzer den Trojaner bemerkt, wenn der Trojaner sich auffällig verhält (ausser zum Zweck seines Daseins, z.B. Phishing). Die Aussage "mein PC ist sauber, da läuft alles, ich merke doch nichts" sagt also nichts darüber aus, ob der PC verseucht ist oder nicht!

Wesentliche Faktoren zur möglichst erfolgreichen Bewältigung der Aufgabe "Vermeidung der Verseuchung mit Schadprogrammen", so man den Wechsel zu einem sicheren Betriebssystem nicht durchführen kann oder will, sind neben dem Einspielen aller Updates zeitnah nach Erscheinen (für Betriebssystem und alle Programme!), dem "bewussten" bewegen und handeln im Internet (Faktor "brain"), einer guten Virenschutz-Software mit ständig aktualisierten Virendefinitionen, insbesondere auch und vor allem die Wahl des Programms, mit dem mensch sich im Internet bewegt: der Web Browser.
Sicherheit mit dem MS IE gibt es aber nicht, dieses Stück Software ist viel zu löchrig, viel zu angreifbar und eher eine Einladung zum Eintreten in den weit geöffneten PC als Teil einer Schutzmauer gegen Schadprogramme.

Glaub' es - oder glaub' es nicht und gehe das Risiko ein. Jeder hat sein Schicksal selbst in der Hand. Mehr als warnen kann man nicht, was man draus macht, muss jeder selbst wissen. 8)

-Thomas

Lesenswertes, z. B.:
(1) Keylogger Studie, Schwarzmarkt, Homebanking
(2) Schweizer Sicherheitsreport (MELANI) mit Analyse des Trojaners Zeus (-> siehe PDF!)
(3) Crimeware Zeus (englisch)

(4) BSI zur Sicherheit im Internet
(5) BSI für Bürger - Portal für Internet Aufklärung und Sicherheit

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon schmidtsmikey » 23.07.2009, 15:43

So, jetzt hast viele potentielle Risiken aufgezählt und erläutert. Das impliziert aber noch lange nicht, dass diese auf den IE zutreffen. Man muss einen Windows-PC grundlegend gegen diese Gefahren sichern, sei es mit IE oder FF.

Ich gebe Dir Recht, dass der IE in der Vergangenheit diverse Sicherheitslücken hatte. Deine Aussagen sagen aber, dass der IE 8 in allen Deinen erwähnten Punkten offen wie ein Scheunentor ist. Und das ist absoluter Schwachsinn und ich kann das nicht so stehen lassen.

In vielen größeren Unternehmen wird der IE als Browser eingesetzt, weil dieser nun mal in einem großen Netzwerk leichter administriert werden kann. Wie Du bereits erwähnst, ist der IE fest im O.S. verdrahtet. Für den Anwender vielleicht ein Nachteil, aber ein Systemadministrator hat diverser Vorteile dadurch. Nach Deiner Aussage müssen nun alle diese Rechner (ein Großteil verwendet nun mal den IE) als Virenschleuder fungieren. Das ist aber nicht der Fall!

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon linuxone » 23.07.2009, 18:11

Hi,

schmidtsmikey hat geschrieben:So, jetzt hast viele potentielle Risiken aufgezählt und erläutert. Das impliziert aber noch lange nicht, dass diese auf den IE zutreffen. Man muss einen Windows-PC grundlegend gegen diese Gefahren sichern, sei es mit IE oder FF.


richtig, genau das (=>Windows PC absichern) habe ich ja oben mehrfach erläutert.

Allerdings ist es eine Tatsache, dass der Aufenthalt im Internet unter Nutzung des MS IE unsicherer ist als wenn ein alternativer (sicherer) Browser verwendet wird.

Fakt ist allerdings auch, dass sich die "bösen" auf der anderen Seite inzwischen angepasst haben und Exploits bzw. Angriffe gezielt gegen den MS IE heute nicht mehr den großen Anteil aller Angriffsvarianten ausmachen sondern inzwischen auch gezielt "Löcher" in anderen Anwendungen, die auf dem PC installiert sind, angegriffen werden. Topaktuell sind da z.B. die Angriffe gegen die bekannten Lücken in PDF Dokumenten zu nennen, die zur Zeit einen großen Anteil bei den Angriffen haben. Je nach aktueller Situation bei "neuen Löchern" in Anwendungen verschiebt sich dieser Schwerpunkt aber ständig ...
Angriffe gegen Sicherheitslöcher können allerdings über den MS IE eventuell etwas leichter ins System eindringen - was Firefox mit NoScript verhindern könnte, stößt im IE auf offene Türen ... sofern nicht gleich ein offenes Loch im IE angegriffen wird ...

Ich gebe Dir Recht, dass der IE in der Vergangenheit diverse Sicherheitslücken hatte. Deine Aussagen sagen aber, dass der IE 8 in allen Deinen erwähnten Punkten offen wie ein Scheunentor ist. Und das ist absoluter Schwachsinn und ich kann das nicht so stehen lassen.


ohne Dir zu nahe treten zu wollen - aber diese Aussage ist falsch. Wer die entsprechenden Security Mailing-Listen verfolgt, sollte wissen bzw. kann sich informieren, was los ist. :wink:

Ich empfehle mal einen Blick in die Liste der bekannten Vulnerabilities auf der Webseite von Securityfocus ...

http://www.securityfocus.com/vulnerabilities
(Link Vulnerabilities im Menü oben aklicken, Vendor Microsoft -> Title Internet Explorer -> Version 8 )

Der älteste Eintrag dort stammt vom 24. April 2009 und laut Eintrag gibt es bis heute keinen Patch gegen dieses nette Einfallstor für Schadprogramme ins Betriebssystem.

Diese Liste zeigt aber nur einen Teil des grundsätzlichen Problems, das es hier gibt. Aber lassen wir das, das führt wohl an dieser Stelle zu nichts, hier weiter ins Detail zu gehen.

In vielen größeren Unternehmen wird der IE als Browser eingesetzt, weil dieser nun mal in einem großen Netzwerk leichter administriert werden kann. Wie Du bereits erwähnst, ist der IE fest im O.S. verdrahtet. Für den Anwender vielleicht ein Nachteil, aber ein Systemadministrator hat diverser Vorteile dadurch. Nach Deiner Aussage müssen nun alle diese Rechner (ein Großteil verwendet nun mal den IE) als Virenschleuder fungieren. Das ist aber nicht der Fall!


Dieses Argument finde ich echt klasse! :guter:
Darf ich Dich an den Spruch mit den Fliegen erinnern ... :? Nur weil's viele machen, heisst das doch noch lange nicht, dass es gut oder akzeptabel ist!

Was interessiert mich der Systemadmin, der es einfach hat oder ob der etwas für sein Geld tun darf. Nebenbei bemerkt: auch ich administriere seit über 15 Jahren Server aller Art und weiss genau, was an dieser Stelle die Aufgabe des Systemadmins ist und was zu den Aufgaben gehört und was nicht.

Da es hier irgendwie um Internet-Sicherheit geht, frage ich Dich, ob Dir bekannt ist, dass ...

- aktuelle Entwicklungen bei Trojanern gezielt gegen Intranets gehen, d.h. die Trojaner werden gezielt so programmiert, dass eine einzige Infizierung eines PC in einem Intranet ausreicht. Darüber werden dann alle anderen PC in Intranet verseucht, alle Daten im gesamten Intranet ausspioniert und über "sichere" Ports / Wege an den Dropzone Server der Herrn&Meister im Hintergrund gemeldet.

- aktuelle Trojaner in aller Regel gezielt so programmiert werden, dass sie von keinem (!) Virenscanner erkannt werden! Auch gibt es Trojaner, die nach Infizierung des PC in einen Stealth Modus wechseln und dann absolut von nichts und niemanden mehr entdeckt werden können! Und es gibt auch Trojaner, die nach Infizierung des PC den Virenscanner darauf ganz oder teilweise abschalten, ohne das dies dem Nutzer auffällt! (siehe z.B. die Beschreibung von Zeus aus meinem vorherigen Post)

- Trojaner oft so programmiert sind, dass der Rechner auf zig verschiedene offene (nicht über Updates geschlossene) Sicherheitslöcher überprüft wird ... und sobald eine Tür auf ist, schlägt der Trojaner zu und der PC ist verseucht. Ständig neue Trojaner suchen dabei ständig nach allerneuesten als auch altbekannten Löchern ...

- die sog. "Drive-By Infection" (oder Drive-By download) sich steigender Beliebtheit erfreut und heute zig tausende Webseiten, ganz normale scheinbare harmlose Webseiten (unwissend!) auf diese Weise für eine stetige Verbreitung der Trojaner sorgen. Umso wichtiger ist die aktive Sicherheit beim Surfen - also der Web Browser und dahinter der optimal abgesicherte PC!

Solange ein Intranet über was-auch-immer mit dem Internet verbunden ist, gilt auch dort die kaum lösbare Aufgabe: Verhindern, dass auch nur ein PC mit einem Trojaner verseucht wird.
Ich möchte da nicht der "bequeme" Systemadmin aus Deiner Antwort oben sein. :twisted:

Abschließend, wie schon mal erwähnt: Du weisst nicht, was ich weiss und woher ich es weiss ... Glaube mir oder glaube mir nicht. :P Aber über eins kannst Du Dir sicher sein: ich schreibe nur, dessen ich absolut sicher bin - zum Beispiel weil ich es selbst getestet habe oder weil es andere glaubwürdige Quellen berichten.

-Thomas

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon linuxone » 23.07.2009, 18:30


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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon schmidtsmikey » 23.07.2009, 19:16

Ich lege meine Prioritäten in Sachen Sicherheit anders:

1.) Firewall, Netzwerkstruktur
2.) Sicherheitsrichtlinien
3.) Virenscanner
4.) Client Hotfixes
5.) Anwendungen (Browser, Office & Co)
6.) Anwenderschulung

Es ist letztendlich das Gesamtpaket. Was mich an Deiner Aussage stört ist diese komplett Anti-IE Einstellung. So nach dem Motto "FF ist alles, der IE ist nix".

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon linuxone » 24.07.2009, 03:12

Hi,

schmidtsmikey hat geschrieben:Ich lege meine Prioritäten in Sachen Sicherheit anders:

1.) Firewall, Netzwerkstruktur
2.) Sicherheitsrichtlinien
3.) Virenscanner
4.) Client Hotfixes
5.) Anwendungen (Browser, Office & Co)
6.) Anwenderschulung

Es ist letztendlich das Gesamtpaket. Was mich an Deiner Aussage stört ist diese komplett Anti-IE Einstellung. So nach dem Motto "FF ist alles, der IE ist nix".


solange nicht der MS IE sondern eine "sichere" Alternative genutzt wird, ist doch alles gut. :D

Wobei ...
- alleine die Nutzung eines alternativen Browsers die Infizierung des Windows PC mit Schadprogrammen nicht verhindern kann ...
- und keine (!) Firewall auch nur einen einzigen Trojaner blockiert, weder ein- noch ausgehend!
- Sicherheitsrichtlinien nur vielleicht, wenn sie wirklich restriktiv sind, dem ein oder anderen Trojaner das Leben etwas schwerer machen können (und welcher Surfer @home hat schon Sicherheitsrichtlinien!?)
- Client Hotfixes für Browser und alle installierten Anwendungen, wirklich absolut alle, egal ob benutzt oder nicht (das Vorhandensein reicht), obligatorische Pflicht sind und zeitnah -baldmöglichst!- nach Erscheinen zu installieren sind!
- beim Thema Anwendungen die gleiche Diskussion jetzt Pro und Contra MS Office oder "sicherer" Alternativen wie z.B. OpenOffice oder StarOffice usw. losgehen könnte ...
- der Faktor Mensch bis zur Verbreitung der Drive-By Infections der wichtigste Schutzfaktor in Sachen Sicherheit im Internet war!

Beim Thema Sicherheit darfst Du dennoch den Faktor Mensch nicht übersehen. Denn durch gezieltes "Social engineering" werden Internet Nutzer gezielt und scheinbar direkt persönlich angesprochen - alles mit dem Ziel, diese Nutzer dazu zu verleiten, irgendetwas zu tun, was dann den Trojaner doch installiert. Der dank "Stealth" Funktionalität von keinem Virenscanner erkannt wird.
Ich erinnere da nur an die Wellen mit den tollen Rechnungs-Mails von Ebay, Amazon, Telekom, UPS ... usw. Wieviele Sektretäre/innen im Office haben da nicht wiederstehen können und die Rechnung doch geöffnet ... und wieviele Schadprogramme wurden in diesen Fällen über Deine Sicherheitsrichtlinien blockiert?

Die Auswirkungen der Verseuchung der PCs durch Schadprogramme kann u.a. hier nachgelesen werden, aber auch im o.g. Kaspersky Report unter Nachtrag - Lesenswertes.

-Thomas

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Re: Firefox - Ist der Hype vorbei?

Beitragvon Joyrider » 24.07.2009, 20:43

Ich bin auch mal gespannt wie sich Windows 7 auswirkt, in Punkto Sicherheit.

Browser hin oder her, ich denke das das FBI und Co da schon ihre Hintertürchen einbauen haben lassen...


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