Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

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Joyrider
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Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

Beitragvon Joyrider » 24.08.2009, 15:54

Geht um das hier:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 55,00.html

Vor allem der Absatz wundert mich:
Das Bielefelder Landgericht hat den 31-jährigen Björn B. am Montag wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes, schwerer Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Eingriffs in den Straßenverkehr zu zehn Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt.


Ich vermisse da die schwere Körperverletzung, denn meiner Meinung nach wurde er nur deswegen zu sovielen Jahren verurteilt. Hätte er sie "nur" vergewaltigt wären es wohl wieder sowas wie 6 Monate - 12 Monate auf Bewährung geworden.

Unabhängig davon finde ich 11 Jahre viel zu wenig, sie leidet ihr Leben lang unter der Tat und er ist nach 11 Jahren wohl wieder frei? Vielleicht mit guter Führung noch etwas weniger, so ca. 7 Jahre?

Wie auch immer, das Mädchen tut mir leid und die Angehörigen sowieso. Ich hoffe das der Kerl nie wieder frei kommt, denn das was er dem Mädchen angetan hat wird er nie mehr wieder gutmachen können.

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Re: Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

Beitragvon schmidtsmikey » 24.08.2009, 19:17

ich stelle mir immer nur die Frage, wie man es übers Herz bringen kann, so eine Tat durchzuführen... tja, was will man mit solchen Leuten machen...ich weiß es nicht...

Joyrider
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Re: Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

Beitragvon Joyrider » 24.08.2009, 20:12

675.000 Dollar Schmerzensgeld wären nen Anfang

Ich bin kein Richter, aber ich empfinde diese Körperverletzung und Vergewaltigung schlimmer als das illegale Herunterladen von 30 Songs.

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MOI
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Re: Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

Beitragvon MOI » 24.08.2009, 20:27

Eine Frage, die ich mir immer und immer wieder stelle ist, wie kann man sowas überhaupt noch verteidigen?? Ich beziehe mich grad nicht speziell auf diesen Fall der Vergewaltigung, aber auf ähnliche. Wie schaffen es Verteidiger in vielen Fällen trotzdem noch eine Strafmilderung zu erkämpfen? Alkoholeinfluss, Drogeneinfluss sind so die Klassiker für Unzurechnungsfähigkeit (Klar ist man dann nicht mehr völlig bei Sinnen, aber wer sich dann nicht mehr unter Kontrolle hat ist eben selber schuld!!!). Oder wie eben in diesem Fall: der Täter habe seine Tat nicht geplant sondern er bekam spontan die Idee nach dem Motto "ich habe gerade ein Mädchen angefahren, da liegt es nun, das arme Ding, naja dann kann ichs auch noch mal schnell vergewaltigen...

Aber was für Menschen müssen das sein, die so einen Unmenschen verteidigen können? Müssen denen nicht auf alle Ewigkeiten Gewissensbisse plagen, können die noch ruhig schlafen, wenn sie daran denken, dass sie einem Vergewaltiger dazu verhelfen eine kürzere Gefängnisstrafe zu bekommen um so eventuell früher wieder Kinder vergewaltigen zu können, vielleicht die eigenen oder die Enkel... Ich könnte das für kein Geld der Welt! Die Rückfallquoten sind bekannt und einfach erschreckend, und ebenso erschreckend ist es, dass die Justiz in dem Bereich offensichtlich nie dazulernt.

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Re: Fast 11 Jahre Haft für.... ja, für was denn?

Beitragvon Joyrider » 24.08.2009, 21:06

Die Frage ist ob Unzurechnungsfähigkeit durch Alkohol/Drogen nicht umgekehrt berücksichtigt werden sollte: Nämlich nicht strafmildernd sondern straffördernd. Immerhin wissen die Menschen das sie sich nicht kontrollieren können wenn sie Alkohol trinken oder Drogen konsumieren.

Gewissermaßen wird es also bewusst gemacht und die Tat wäre ohne Alkohol/Drogen wohl nicht passiert. Und die Bevölkerung kann ja an sich nicht drunter leiden das Einzelne den Alkohol ausnutzen.

Ich persönlich könnte auch solche Menschen nicht verteidigen, zumindest nicht wenn sie geständig sind und es eindeutig bewiesen wurde. Wenn es zweifelhaft wäre bin ich nicht sicher, würde es aber wohl auch nicht machen wollen.


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