Entwarnung bei Anschaffung eines Lynnfields!

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996 TurboS
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Entwarnung bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon 996 TurboS » 20.10.2009, 17:06

Vielleicht seid ihr euch alle dessen bewusst oder habt den Thread im RAM-Forum beobachtet, zur Sicherheit schreibe ich es hier nochmal fuer alle Interessierten nieder:

Da mit der Nehalem-Architektur bei Intel (Core-i Modelle) der Speichercontroller (im Folgenden IMC genannt) von der Northbridge in die CPU verlegt wurde, ist diese nun dafuer verantwortlich, den RAM mit Spannung zu versorgen. Da der IMC ebenfalls auf 45 nm geshrinkt wurde ist er - meines Wissens - anfaelliger gegen Spannung geworden. Der JEDEC-Standard fuer DDR3-Speicher, wie er von den Lynnfields ausschliesslich verwendet wird, sieht eine Versorgungsspannung von 1,5v vor. Viele Speicherhersteller (allen voran OCZ) haben jedoch Module mit erheblich hoeheren Versorgungsspannungen herausgebracht, teilweise mit 1,9 bis sogar 2,1v.
VORSICHT! Solche RAM-Spannungen wuerden den Uncore eurer CPU grillen! Dafuer sind die Teile entschieden zu teuer.
Nach Veroeffentlichung des Core i7 auf Bloomfield-Basis (Ci7 9xx) hatten Boards zum Beispiel solche Aufschriften.
Zwar wurden bei diesen Prozessoren mittlerweile Dauertests mit DIMMS um 1,7v erfolgreich durchgefuehrt, und laut Intel muss es nicht gleich zum CPU-Ableben kommen, sondern wuerde erst einmal die Lebensdauer verkuerzen, jedoch war dies bei den Bloomfields.
Laut den CPU-Datasheets zum Bloomfield betraegt die aeusserste Grenze (absolute minumum and maximum ratings) bei der Speicherspannung 1,875 V, was aber bereits zu deutlich verkuerzter Lebensdauer fuehren kann:
Table 2-6 specifies absolute maximum and minimum ratings, which lie outside the
functional limits of the processor. Only within specified operation limits can functionality
and long-term reliability be expected.
At conditions outside functional operation condition limits, but within absolute
maximum and minimum ratings, neither functionality nor long-term reliability can be
expected. If a device is returned to conditions within functional operation limits after
having been subjected to conditions outside these limits, but within the absolute
maximum and minimum ratings, the device may be functional, but with its lifetime
degraded depending on exposure to conditions exceeding the functional operation
condition limits.

Besagte Tabelle findet man im Lesezeichen von dem o.g. Datasheet im Abschnitt 2.10 (Electrical Specifications - Absolute Minumum and Maximum ratings)
Die uebliche Speicherspannung geht laut dem Datasheet von 1,425 V bis 1,575 V - das ist noch weniger als 1,65 V.
Beim Lynnfield dagegen haben wir als uebliche Spannung wie oben 1,425 V bis 1,575 V angegeben, allerdings die aeusserste Grenze mit 1,65 V. Ich persoenlich gehe deshalb auf Nummer Sicher und nehme deshalb 1,5V-DIMMs. Moeglicherweise ist das uebertrieben, allerdings halte ich die Zahlen fuer durchaus Aussagekraeftig. Und mehr als 1,65V sollten es dann wirklich nicht sein.
Uebrigens mal kurz fuer OCer, die die absoluten min/max-werte interessieren:
VCore -> 1,55v
VTT (ich glaub aequivalent zu Uncore-Voltage) -> 1,21v
VPLL (Taktgeber) -> 1,95v
und halt die DDR3 supply-voltage -> 1,65v

Hoffe damit was Hilfreiches abgegeben zu haben ;)
MfG
Zuletzt geändert von 996 TurboS am 29.10.2009, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon schmidtsmikey » 21.10.2009, 16:07

hey, vielen Dank für Deine info! Das hilft sicherlich vielen weiter...

Gibt es denn ausreichend Speicherriegel mit 1,5 Volt auf dem Markt?

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon 996 TurboS » 23.10.2009, 17:16

Fuer Personen, die den RAM nicht uebertakten wollen, ist genug da, z.B. einige G.Skill Modelle, das waere dann der Low-End bereich.

Fuer das High-End Segment gibt es zu vernuenftigen Preisen bei den niedrigen Spannungen leider meist nur TC-Kits fuer eine LGA1366-Plattform.

Ich habe mal kurz hier die Idealo-Liste zusammengestellt, da ich mir eh bald 'nen neuen PC anschaffe.

Aber Vorsicht mit dem verlockenden Kingston HyperX DDR3-1333 mit CL7, den es ab 82€ gibt, (KHX1333C7D3K2/4G) der hat in Wirklichkeit 1,7V!

Gruesse

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Takato
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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon Takato » 23.10.2009, 19:26

Was ich mich grade frage: offiziell untersützt der lynnfield doch glaube ddr3 1066. bringts da überhaupt was ddr3 1600er ram reinzubaun oder geht das nur mit übertaktetem QPI?

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon Sgt.4dr14n » 23.10.2009, 19:33

Der Lynnfield unterstützt 1333er und ja man kann auch 1600er benutzen und dann übertakten.
Bloomfield hat offiziell nur 1066er Support. :wink:
Mein Rechner wird zu 78,084 % mit Stickstoff gekühlt.

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon Takato » 24.10.2009, 00:30

das man grundsätzlich 1600er einsetzen kann ist mir bewusst, wer wird dann aber per default nur mit 1333mhz betrieben, oder?

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon 996 TurboS » 26.10.2009, 17:26

Das haengt vom Mainboard ab.

Mit dem ASRock P55 Extreme z.B. kann man DDR3-2133 benutzen...

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Re: Vorsicht bei Anschaffung eines Lynnfields!

Beitragvon 996 TurboS » 29.10.2009, 16:15

Entwarnung, ich hab noch mal genauer nachgesehen. Im SPD steht im Normalfall immer eine Konfiguration fuer 1,5v. D.h. ihr muesst euch nicht direkt sorgen machen ;)


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