Anleitung: Fritzbox DYNDNS mit vorhandener eigener Domain

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Joyrider
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Anleitung: Fritzbox DYNDNS mit vorhandener eigener Domain

Beitragvon Joyrider » 08.02.2018, 12:03

Vorab: In dieser Anleitung geht es um eine DNS-Weiterleitung über eine vorhandene (eigene) Domain, wie z.B. PCE-FORUM.DE.
Die Fritzbox kann DDNS mit diversen Anbietern, mir ging es in meinem Fall darum, meine vorhandene Domain auch für DDNS zu nutzen, was nur leider vom Anbieter (Hetzner) nicht vorgesehen ist.

Voraussetzungen für diese Anleitung:
01. Eine Fritzbox (Modell egal), hauptsache sie kann sich bei MyFritz anmelden
02. Einen MyFritz.net-Zugang, an welchem sich die Fritzbox aus 1. anmeldet
03. Eine eigene Domain, wie z.B. pce-forum.de und der Möglichkeit, dort eigene DNS-Einträge (CNAME) zu erstellen
04. Ein gewisses Grundwissen und Grundverständnis für die kommenden Abläufe, da speziell Punkt 2 in Bezug auf die Einrichtung sehr stark von den jeweiligen Anbietern abhängt

Ablauf:
Punkt 1 - Vorbereitung der FritzBox:
01. In die Fritzbox einloggen
02. In der Benutzeroberfläche den Punkt "Internet" aufrufen.
03. Den Unterpunkt "MyFRITZ!-Konto" aufrufen.
04. Dort den Haken für "MyFRITZ! für diese FRITZ!Box aktiv" aktivieren und dann auf "Anderes MyFRITZ!-Konto" klicken.
05. Hier die Option "Neues MyFRITZ!-Konto erstellen" wählen, falls noch kein MyFritz-Konto existiert.
06. Im Eingabefeld "E-Mail-Adresse" die gewünsche E-Mail-Adresse für den Login eintragen.
07. Im Eingabefeld "MyFRITZ!-Kennwort" ein beliebiges (idealerweise sicheres Kennwort) eingeben und dann auf "Weiter" klicken.
08. Im unteren Bereich noch einen extra Benutzer für den Fernzugriff der Fritzbox eintragen, dieser Zugriff kann später erlaubt oder gesperrt werden.
09. Die MyFritz-Adresse in einem Editor oder Dokument zwischenspeichern, diese sieht z.B. so aus: https://40fh4dlgnfuehjiwx.myfritz.net:46482

Punkt 2 - Einrichtung der Weiterleitung:
01. Beim Anbieter einloggen, in meinem Fall ist es Hetzner.
02. In den Einstellungen der DNS-Verwaltung einen neuen CNAME-Record erstellen.
03. Als Hostname wird die gewünschte Subdomain eingetragen, in meinem Beispiel wird das "fritzbox.pce-forum.de", da ich später über diesen Zugang meine Fritzbox und eventuelle Geräte hinter der Fritzbox (via Portforwarding) erreichen will.
04. Als Ziel/Destination wird die Fritzbox-Adresse ohne https:// und ohne den Port aus dem MyFritz-Feld eingetragen, in meinem Beispiel also "40fh4dlgnfuehjiwx.myfritz.net".
05. Speichern und dann bis zu 24 Stunden warten, bis der DNS-Eintrag gesetzt ist.

Fertig!
Künftig kann die Fritzbox und jeder weitergeleitete Dienst über fritzbox.pce-forum.de erreicht werden.

Schlusswort, abschließende Hinweise und Hintergrund:
Es dauert einmalig 24 Stunden, damit der DNS-Eintrag vom Anbieter zu den anderen Anbietern übertragen wird.
Künftig ist es dann möglich, via eigener Subdomain der eigenen Internetseite für eigene Zwecke auf die eigene Fritzbox oder eventuelle Dienste (FTP, WWW, VPN, RDP oder was auch immer) zuzugreifen. Eventuelle Portweiterleitungen und nötige Absicherungen setze ich entsprechend voraus.
Die Fritzbox meldet sich bei jeder Einwahl neu im MyFritz an, somit ist die MyFritz-Domain stehts aktuell, wie bei DDNS. Da die Subdomain der Internetseite nur auf das MyFritz verweist/weiterleitet, ist nach der einmaligen Einrichtung auch dieser Eintrag immer aktuell.

Warum das Ganze? - Weil ich a) keine Lust habe einen extra DDNS-Dienst zu bezahlen und b) ebenfalls keine Lust habe, mir eine zweite Seite zu merken.
Es gibt diverse Anbieter wie z.B. Strato, wo eine dynamische Subdomain bereits im Angebot enthalten ist. Leider ist das noch die Ausnahme und da ich mit meinem aktuellen Anbieter zufrieden bin, ist für mich ein Wechsel ausgeschlossen.
Ausserdem gab es keine "einfache" Anleitung in dieser Art. Es gibt zwar Workarounds mit Linux und eigenem DNS-Server, nur finde ich das etwas zu kompliziert und zu umständlich auf die Dauer. Zudem dürfte die Anzahl der Personen, die sich einen "root-Server" mieten, eher gering sein im Vergleich zu denen, die zumindest eine eigene Internetseite betreuen.


Wer keine eigene Domain benutzt oder benötigt, für den ist auf jeden Fall die Nutzung eines eigenen DDNS-Dienstes einfacher und auch kostenfrei möglich (es müssen je nach Anbieter nur alle 30 Tage die dynamischen Adressen verlängert werden).



Ich hoffe ich konnte euch mit der Anleitung helfen und das Leben ein wenig erleichtern. :friends:

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Re: Anleitung: Fritzbox DYNDNS mit vorhandener eigener Domain

Beitragvon schmidtsmikey » 08.02.2018, 12:30

Hi und vielen Dank für die ausführliche Anleitung! Das mit der FritzBox kann ich ja nachvollziehen, damit man sich die Domain besser merken kann. Was gibt es denn noch für Einsatzgebiete von Dynamischen DNS Einträgen. Diese Thematik ist mir relativ neu.

Joyrider
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Re: Anleitung: Fritzbox DYNDNS mit vorhandener eigener Domain

Beitragvon Joyrider » 09.02.2018, 09:28

Mögliche Einsatzgebiete für mich:
- Eigene Cloud zu Hause (NAS oder was auch immer)
- VPN-Server, falls ich im Urlaub bin und mir ein Hotel-WLAN zu unsicher ist
- SSH-Server mit SSH-Tunnel und Proxy, siehe VPN im Urlaub
- RDP-Zugang, falls ich von unterwegs aus zu Hause was nachgucken will (hab dafür den Pi) - Die Möglichkeiten hiermit sind genial, da viele Firmen/Arbeitgeber mit Proxy-Servern usw. den Internetzugang begrenzen. RDP ist allerdings meist offen und fällt auch weniger auf. ;) (Bitte keinesfalls nachmachen, falls privates Surfen verboten ist!)

Weitere Möglichkeiten:
- Eigener kleiner Webserver
- Heimischer FTP-Server
- Zugriff aufs Heim-NAS
- Eventuell Smarthome, falls keine Kommunikation über die Herstellerserver gewünscht ist
- Teilweise für alte Spieleserver, wie das originale Carmageddon (über Steam erhältlich, für Multiplayer via IPX-Emulation wird dennoch eine feste IP oder Domain benötigt)
- Zugriff auf heimische IP-Kameras
- Andere Dienste wie VNC, falls z.B. Teamviewer und ähnliche Programme keine Option sind

Generell ist DDNS immer dann sinnvoll, wenn ein Zugriff auf das Heimnetzwerk benötigt wird, aber sich die IP ständig (alle 24h) ändert.

DYNDNS ist nur einer der Anbieter, gibt mittlerweile auch andere, die zudem noch günstiger sind. Für mich ist eine Domain leichter zu merken und wenn ich dafür eh schon bezahle: Wieso ein zweites Mal blechen.


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