GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

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Joyrider
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Joyrider » 12.09.2013, 17:30

Mir haben die heute die 2. Aufforderung geschickt.

Angeblich bin ich gesetzlich verpflichtet denen Auskunft zu geben.

Meine Antwort:
Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben mir mitgeteilt das Sie für meine Wohnung kein Beitragskonto finden konnten.

Ferner haben Sie darauf verwiesen, das ich gesetzlich verpflichtet bin, Ihnen Auskunft zu geben. Ich bitte Sie daher mir mitzuteilen, auf welches Gesetz Sie sich beziehen. Sofern Sie belegen können, das ich auskunftspflichtig bin, werde ich dem natürlich unverzüglich nachkommen.

Bisher bestand keine Geschäftsbeziehung zwischen uns und daran möchte ich auch nichts ändern.

Die einzige Auskunft die ich Ihnen geben möchte und werde ist die Folgende: Für die Wohnung in der ich lebe wird der Rundfunkempfangsbeitrag entrichtet.


Gemäß § 34 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) fordere ich Sie auf, mir folgende Auskünfte zu erteilen:

Über welche gespeicherten Daten zu meiner Person verfügen Sie und woher haben
Sie diese Daten?

An welche Empfänger oder sonstige Stellen wurden und/oder werden diese Daten weitergegeben?

Zu welchem Zweck erfolgt diese Speicherung?

Ich widerspreche gemäß § 28 Absatz 4 BDSG der Nutzung und Übermittlung meiner
Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung. Sie sind daher verpflichtet, die Daten unverzüglich für diese Zwecke zu sperren.

Eine Rückmeldung mit den gewünschen Informationen erwarte ich bis zum XX.XX.XXXX.

Mit freundlichen Grüßen,


Mal schauen was die mir antworten. Wenn ich gesetzlich verpflichtet bin können die auch direkt auf das Gesetz verweisen, dann kann auch ein Laie das prüfen. Immerhin ist es ja eine SERVICEagentur, da sollte sowas selbstverständlich sein.


Und ja, ich weiss das eine Auskunftspflicht besteht, WENN man ein Empfangsgerät bereit hält UND anmelde/anzeigepflichtig ist. In meinem Fall trifft das jedoch nicht zu, daher sehe ich nicht einen denen irgendwelche Auskünfte zu geben.

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Andy_20
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Andy_20 » 12.09.2013, 20:18

Deine Daten haben sie vom Einwohnermeldeamt, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Ich bekam nur von der GEZ Post und von niemanden anderen da ich diese Adresse nirgends angebe.
MfG Andy
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Joyrider
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Joyrider » 13.09.2013, 04:55

Bei mir sicher auch, aber mal schauen was die schreiben. Antworten müssen sie ja.

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schmidtsmikey
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon schmidtsmikey » 13.09.2013, 07:00

@Joyrider
Das ist vielleicht etwas hart ausgedrückt: aber glaubst Du nicht, dass Du schon einen gewissen Verfolgungswahn hast. Es gibt doch bei allen ein gesundes Mittelmaß. Und wenn Dich die GEZ anschreibt, quasi ein öffentliches Organ des Staates, gleich das Bundesdatenschutzgesetz auszupacken, ist etwas übersensibel. Außerdem sehen die: Wohnung X hat keinen Beitrag gezahlt, wer wohnt da => Standardschreiben. Fertig! DA sitzt sicherlich kein Geheim-Spion der Joyriders Leben von Geburt bis heute kennt. Wir haben hier keine Stasi. Formular ausgefüllt und Du hast Ruhe.

Ich weiß nicht, ob Du schon Kinder hast oder in Zukunft welche haben wirst, aber stehst Du dann auch vor der Krankenschwester: "Ähmm, entschuldigen Sie, aber bitte nicht die Geburtsurkunde ausstellen, das stößt gegen §xyz des BDSG".

Der Staat hat nun mal Informationen über seine Bürger und das ist auch gut so. Und mal ganz im Ernst: du bist genauso wie ich ein ganz kleines Licht. Es juckt keine Bohne, was Du in Deinem Leben machst, sofern es niemanden gefährdert. Ich habe noch keine Anstalten gemacht Dich auszuspionieren, der Staat sicherlich auch nicht und gegen die Werbefuzzies wird (immer mehr) angestunken.

Ich kann Dir nur ans Herz legen, Dich mit positiven Dingen des Lebens zu beschäftigen.

Und jetzt warte ich auf eine ausführliche Erklärung mit 20 Quellen aus dem Netz, wo all unsere Privatsphäre in Gefahr ist und der Staat der große Spion ist. Es interessiert mich nicht, da ich mit dem gesunden Mittelmaß an die Sache herangehe: nicht zu locker mit persönlichen Daten umgehen, aber auch nicht alles und jeden im Detail hinterfragen.

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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Jensomio » 13.09.2013, 07:27

Ich glaube ihm geht es weniger um die Daten, mehr darum der GEZ das Leben wenigstens ein bisschen schwerer zu machen. Die GEZ ist ein privates Unternehmen und treibt für den Staat Steuern ein. Ich finde das auch nicht in Ordnung, zumal diese Gebühr/Steuer ziemlich ungerecht ist.
Aber im Prinzip muss ich da nur für mich sprechen und kann wirklich nur vermuten :)
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon schmidtsmikey » 13.09.2013, 08:56

- Ich höre jeden Tag Radio
- Jeden Tag sind da draußen Menschen, die recherchieren und berichten
- Ich sehe tolle Fernsehbeiträge auf ZDF_NEO, ARTE, PHOENIX usw.
- Die Technik des Fernsehens funktioniert
- Ich bekomme Nachrichten aus aller Welt, denen ich mehr vertraue (nicht vollständig) als bei privaten Sendern
- Menschen, die davon leben wollen und Gehalt bekommen, stehen hinter all dem
- Bei den privaten Sendern kommt ausschließlich nur noch vorgespielter, von Laien praktizierter Mist

==> Das ganze kostet auch Geld
==> Wenn es keine Öffentlichen gäbe, wäre das ein herber Verlust

Man kann gerne streiten, wie die Gelder verteilt werden. Bin ich bei Euch. Oder ob die Qualität verbessert werden kann. Wird vielleicht etwas schwierig ganz Deutschland gerecht zu werden, daran kann gearbeitet werden. Aber dieses ewige "die böse GEZ, die Geldeintreiber, braucht doch eh keiner" kann ich nicht unterstützen.

Soll der Staat die MwSt. um 0,1% anheben und die Rundfunkgebühren davon bezahlen. Wird wahrscheinlich für jeden einzelnen insgesamt teurer, aber es merkt niemand. Es kommt ja nicht mehr die Quartalsrechnung von 50 Euro.

Ich lese hier nämlich auch nicht, wenn Änderungen an den Sozialabgaben durchgeführt werden, beschwert sich auch kaum jemand. Bestes Beispiel dafür ist die Kirchensteuer: da kommt keine Rechnung, sondern es wird vom Brutto abgezogen. Ist ne psychologische Sache, weil am 01. des Monats bekommt man Geld, das ist ja "gut". Was da genau abgezogen wird ausgeblendet. Würde die Kirche jeden Monat einen Überweisungsträger schicken, wäre das Gejammer genauso groß wie bei der GEZ.

Wegen dem Argument der freien Entscheidung, ob man Fernsehen schaut oder nicht: es gehört nun mal zur Allgemeinbildung, zumindest schreiben sich das die Öffentlichen auf die Fahne. Und diese Regel gehört nun mal zum Staat Deutschland. Genauso wie du Gebühren für Müllabfuhr zahlen musst und nicht selbst entscheiden kannst, ob Du den Müll zur Deponie bringst oder nicht. Achso, da war ja was: Müllgebühren werden ja automatisch zur Miete hinzugezählt, merkt also keiner und deswegen ist auch hier das Gejammer nicht so groß.

Wenn nun die Hälfte aussteigt, wird es für die Armen auch wieder teurer und dann verblödet Deutschland komplett von dem bereits erwähnten Mist der privaten Sender...

So... erst mal Schluss mit meiner pro GEZ Initiative :)

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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Takato » 13.09.2013, 10:25

Ich lese hier nämlich auch nicht, wenn Änderungen an den Sozialabgaben durchgeführt werden, beschwert sich auch kaum jemand. Bestes Beispiel dafür ist die Kirchensteuer

Und das ist ja der Unterschied. Das mit der Kirche ist eine Steuer! Muss man zahlen ist so. Aber den "Beitragsservice" muss ich auch zahlen und das obwohl ich privat nichts von denen nutze. Radio läuft auf Arbeit, dafür ist der Chef verantwortlich. Und zu hause schaue ich n-tv und n24. Ich lese auch keine Tagesschau, im vergleich zu anderen Quellen, finde ich die auch überhaupt nicht Ausführlich.
Und für mich gehört es nicht zur Grundversorgung, dass die ARD und ZDF Millionen für irgendwelche Fernsehrechte verpulvert.
Ich bitte dich, die ARD ZDF Deutschlandfunkgruppe hat dieses jahr wohl 8Mrd Euro zur verfügung, was sie für ihre hunderte Radios, 22 TV Kanäle, Choire und tausenden Angestellte rausschmeißt.
Erst gestern wieder im Kino: 1live eine nacht ein sektor.ist zwar schön und gut, aber wieso muss man da werbung im kino zeigen, was hat das mit grundversorgung zu tun, und wenn das jeder radiosender so machen würde, bräuchte man wohl eine fünffache gebührenerhöhung. irgendwann hört der spaß auf

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schmidtsmikey
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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon schmidtsmikey » 13.09.2013, 11:31

Wo wir wieder bei meinem Standpunkt sind:

Inhaltliche Diskussion = JA
GEZ generell abschaffen = NEIN

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Re: GEZ-Gebühr wird zu "Beitragsservice"

Beitragvon Joyrider » 13.09.2013, 16:52

An Mikey:
Verfolgungswahn? Vielleicht. Ich halte mich für sehr vorsichtig und auch in Teilen für paranoid.

Wenn man sieht wie viele Firmen mit den Daten umgehen, sehe ich mich darin bestärkt.
Wenn ich sehe wie der Staat mit meinen Daten umgeht, sehe ich mich erneut darin bestärkt.
NSA-Affäre, all die ganzen Hacks, das Gelüge der Regierung (Die NSA spioniert uns nicht aus), das Verkaufen der Daten der Meldeämter an Firmen, und und und.

Und davon ab: Es geht die GEZ einen Sch***dreck an mit wem ich hier wohne. Die können es sich ganz einfach machen. An meiner Adresse gibt es 6 Wohngemeinschaften, bzw. Wohnungen. Inklusive 6 Türschilder. Wenn die in ihre Unterlagen gucken werden die sehen das für alle 6 Wohneinheiten die Gebühren bezahlt werden. Somit wäre das Thema durch.

Anders ausgedrückt: Die ganzen Firmen sammeln Daten ohne Ende und *Ich bin unfähig mich zu artikulieren.* diese und sch**** auf Sicherheit und Datenschutz. Wieso soll ich oder wir unsere Daten preisgeben, während Politiker zig Nebenjobs haben und da nicht gewillt sind die kompletten Nebeneinkünfte offen zu legen? Die dienen dem Volk und haben sich damit doch auch dem Wohle des Volkes zu widmen. Die haben zig Berater, lebenslange Pension, Dienstwagen, und und und. Und dann müssen noch Nebenjobs her? Die ganzen Aufsichtsratsjobs und "Haupt-Jobs" nach der Politikzeit reichen wohl nicht?



Bezüglich GEZ allgemein:
Ich sehe generell ein die Gebühren zu bezahlen. Allerdings halte ich die Gebühren für zu hoch und die öffentlich-rechtlichen sind mir teilweise nicht neutral genug. Z.B. ist das ZDF zu sehr von der CDU durchsetzt, daher kann von "unabhängig" keine Rede mehr sein, was auch diverse Berichtserstattungen zeigen (z.B. bei Killerspielen oder wenn in Umfragen die CXU beim ZDF überdurchschnittlich gut abschneidet).

Davon ab sollte es weniger öffentlich-rechtliche Sender geben, die dafür zu 100% unabhängig sind und durch die Minderzahl auch eine konstante Qualität gewährleisten kann. Ein Günther Jauch mit einem Jahresgehalt von mehreren Millionen Euro gehört definitiv nicht dazu.


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